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Islamisten-Prozess

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Freiheits- und Bewährungsstrafen für drei Terrorunterstützer

Freiheits- und Bewährungsstrafen für drei Terrorunterstützer

Das Oberlandesgericht München hat drei Männer zu Freiheits- und Bewährungsstrafen verurteilt. Die Vorwürfe Unterstützung einer islamistischen Terrorgruppe im Ausland und unerlaubter Besitz von Kriegswaffen sah das Gericht als erwiesen an.

Ein in Bayern bekannter Salafisten-Prediger muss drei Jahre in Haft. Die anderen beiden Männer wurden zu Bewährungsstrafen von zwei Jahren sowie einem Jahr und 10 Monaten verurteilt. Die Vorwürfe Unterstützung einer Terrorgruppe im Ausland und unerlaubter Besitz von Kriegswaffen sieht das Gericht als erwiesen an.

Bilder zeigen Angeklagte mit Waffen

Die Angeklagten hatten in den Jahren 2013 und 2014 den Transport mehrerer Pickups nach Syrien zur Terrorgruppe Junud al-Sham organisiert. Zudem hielten sie sich 2013 zeitweise selbst bei der der Gruppe in Syrien auf. Davon zeugen Bilder mit den Angeklagten – auch mit Waffen in der Hand.

Zeuge: Prediger hielt sich zeitweise bei Junud al-Sham auf

Zudem hatte ein Zeuge, der selbst einige Monate als Kämpfer bei der Junud al-Sham verbracht hat, den Salafisten-Prediger wieder erkannt. Der Prediger habe sich zeitweise bei der Gruppe aufgehalten, so der Zeuge vor dem Oberlandesgericht München.

Krankenwagen nach Syrien transportiert    

Letztlich konnte während des Verfahrens nachgewiesen werden, dass die Männer von aus einen Krankenwagen bis nach Syrien transportiert haben. Allerdings bleibt weiterhin offen, ob das Fahrzeug dann ebenfalls bei der Junud al-Sham gelandet ist. 

Gericht: Gruppe war getrieben von radikal-islamistischen Anschauungen

Aus Sicht des Gerichts ist die Gruppe Junud al-Sham getrieben von radikal-islamistischen Anschauungen. Sie wolle unter Inkaufnahme ziviler Opfer, den Staat Syrien in seiner jetzigen Form zerschlagen und einen islamischen Gottesstaat unter Geltung der Scharia errichten.

Verteidiger hatten Freispruch gefordert

Die Verteidiger hatten auf Freispruch plädiert und unter anderem infrage gestellt, ob es sich bei der Al Kaida nahen Junud al-Sham wirklich um eine Terrorgruppe handelt oder vielmehr lediglich Widerstand gegen Machthaber Assad leistet.