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Facebook, Google und Twitter zu Einflussnahme auf US-Wahl

Facebook, Google und Twitter zu Einflussnahme auf US-Wahl

Vertreter von Facebook, Google und Twitter haben sich erstmals vor dem US-Senat zu mutmaßlicher russischer Einflussnahme auf die Wahl 2016 über ihre Plattformen geäußert. Und sagten mehr Sicherheiten zu, um den Missbrauch zu stoppen.

"Die ausländische Einflussnahme, die wir gesehen haben, war verwerflich", sagte der Chef der Rechtsabteilung von Facebook, Colin Stretch, Medienberichten zufolge bei der Anhörung gestern.  

Es sei jedoch schwierig, die Internetdienste vor Missbrauch zu schützen, monierte der amtierende Chef der Rechtsabteilung von Twitter, Sean Edgett. Der Versuch einer "staatlich geförderten Manipulation von Wahlen" stelle eine neue Herausforderung für soziale Medien dar. Er räumte aber ein, dass der Kurzmitteilungsdienst künftig wachsamer sein müsse. "Wir stimmen zu, dass wir noch besser werden müssen, um es zu verhindern", sagte Edgett angesichts zigtausendfach automatisch generierter Inhalte. 

Auch Google räumte Missbrauch der Plattform ein 

Nach Facebook und Twitter hatte zuletzt auch Google am Montag Hinweise auf den Missbrauch seiner Internet-Plattform für politische Zwecke eingeräumt. Wie bei Facebook stünden auch diese mit der in St. Petersburg sitzenden Einrichtung Internet Research Agency in Verbindung, erklärten die ranghohen Google-Vertreter Kent Walker und Richard Salgado im offiziellen Blog des Unternehmens. Dabei handele es sich aber um "begrenzte Aktivitäten". Auf der Videoplattform Youtube, die zu Google gehört, wurden demnach 18 seither gesperrte Kanäle gefunden, die "wahrscheinlich" mit der russischen Kampagne verbunden seien. Insgesamt wurden dort rund 1100 englischsprachige Videos hochgeladen, die in den 18 Monaten vor der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten etwa 309.000 Mal angeklickt wurden, wie es weiter hieß.

Schleppende Untersuchungen

Einige Senatoren zeigten sich laut Berichten frustriert über den schleppenden Fortschritt interner Untersuchungen. "Warum hat Facebook 11 Monate gebraucht, sich zu melden und uns beim Verstehen des Ausmaßes dieses Problems zu helfen?", fragte etwa der Demokrat Chris Coons. 

Am Mittwoch sollen die Spitzenanwälte der drei Unternehmen vor den Geheimdienstausschüssen von Senat und Repräsentantenhaus erscheinen, die eigene Ermittlungen zur russischen Einflussnahme auf die Präsidentenwahl führen.