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Asylsuchende halten Hände an Zaun um Transitzentrum in Manching

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Extra-Zentren für unkontrolliert eingereiste Asylbewerber?

Im EU-Ausland schon registrierte Migranten, die unkontrolliert nach Deutschland eingereist sind und nahe der Grenze aufgegriffen werden, sollen laut dem Asylkompromiss der Union in spezielle Zentren mit beschleunigten Asylverfahren gebracht werden.

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Das verlautete nach einer Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. Diese Maßnahme soll nach den Worten von CDU-Innenpolitiker Armin Schuster die an den Grenzübergängen zu Österreich geplanten Transitzentren für sogenannte Dublin-Fälle ergänzen. Konkret geht es um Flüchtlinge, die in einer 30-Kilometer-Zone an den Grenzen entdeckt werden. In diesen Bereichen gibt es jetzt bereits die sogenannte Schleierfahndung. Allerdings durchlaufen Ausländer, die von der Polizei in dieser Zone kontrolliert werden, bislang auch dann das ganz normale Asylverfahren, wenn eigentlich ein anderer EU-Staat für ihren Asylantrag zuständig wäre. Dabei werden häufig Fristen nicht eingehalten, so dass die Zuständigkeit letztlich doch an Deutschland fällt.

Rückführung in zuständige EU-Staaten

Der Bundesinnenminister und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer hatte sich nach tagelangem Streit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf die Einrichtung der sogenannten Transitzentren geeinigt. Kommt ein Migrant in ein Transitzentrum, ist die Person im juristischen Sinne nicht eingereist, auch wenn sie körperlich die Kontrollstationen passiert hat. Von dort sollen Asylbewerber, für deren Verfahren ein anderer EU-Staat zuständig ist, in diesen Staat zurückgebracht werden. Gibt es zwischen Deutschland und dem betreffenden EU-Land keine entsprechende Vereinbarung für eine beschleunigte Rückführung, ist vorgesehen, den Schutzsuchenden nach Österreich abzuweisen.