Die Unterhändler von Union, FDP und Grünen kommen zur abschließenden Sondierungsrunde über ein Jamaika-Bündnis zusammen. Es wird erwartet, dass sich die Gespräche bis tief in die Nacht zum Freitag hinziehen. Die Parteien gehen mit einer langen Liste offener Streitpunkte in die Gespräche. Dazu zählen neben der Abschaltung von Kohlekraftwerken auch der Familiennachzug für Flüchtlinge sowie der Abbau des Solidaritätszuschlags. Nach der letzten Sondierungsrunde wollen die Parteien beraten, ob die Grundlagen für den Einstieg in offizielle Koalitionsverhandlungen ausreichen.
Der Untersuchungsausschuss des Landtags zum Lebensmittelskandal um die Firma Bayern Ei setzt seine Zeugenvernehmungen fort. Geladen sind der Landrat des Kreises Dingolfing-Landau, Heinrich Trapp, sowie weitere Mitarbeiter des Landratsamtes. In dem Landkreis hat Bayern-Ei eine Niederlassung. In mehreren europäischen Ländern waren 2014 Menschen an Salmonellen aus Ei-Produkten erkrankt; mindestens ein Mensch soll an den Folgen gestorben sein. Die Behörden und die Staatsregierung sehen sich mit dem Vorwurf konfrontiert, sie hätten früh von dem Skandal gewusst, die Bevölkerung aber nicht gewarnt.
Das Management von Siemens informiert die Arbeitnehmervertreter im Wirtschaftsausschuss und anschließend auch die Öffentlichkeit über die Einsparungen in der Kraftwerks- und der Antriebssparte. Es wird damit gerechnet, dass mehrere Tausend Arbeitsplätze gestrichen werden. Auch über mögliche Werksschließungen und -verkäufe wird seit Wochen spekuliert. Konzernchef Joe Kaeser hatte erst in der vergangenen Woche schmerzhafte Einschnitte angekündigt. Siemens leidet in dem Geschäftsfeld unter einer Nachfrageflaute insbesondere bei großen Gasturbinen, die für Preisverfall und Überkapazitäten sorgt.
Die IG Metall will gegen die Schließung des Augsburger Werks des Lampenherstellers Ledvance mobil machen. Die Gewerkschaft hat die rund 700 betroffenen Mitarbeiter zu einer Protestaktion aufgerufen. Wie die IG Metall ankündigte, wird dabei auch Augsburgs Bürgermeisterin Eva Weber reden. Die Stadt hatte angekündigt, mit Ledvance über einen zumindest teilweisen Fortbetrieb der 111 Jahre alten Lampenfabrik sprechen zu wollen.
Sechs Prozent mehr Geld und das Recht auf zeitweise reduzierte Arbeitszeit, mit diesen Forderungen geht die Gewerkschaft IG Metall in die Tarifverhandlungen für die bayerische Metall- und Elektroindustrie. In Schweinfurt findet die erste Gesprächsrunde mit den Arbeitgebern statt. Sie hatte die Forderungen der Gewerkschaft bereits im Vorfeld als völlig überzogen bezeichnet.
Der derzeit gültige Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie läuft Ende 2017 aus. Von den 835.000 Beschäftigten in der Branche im Freistaat arbeiten 475.000 in tarifgebundenen Betrieben. Ein Tarifabschluss würde sich auf alle Gehälter und Löhne auswirken.