In der Metall- und Elektroindustrie haben heute Nacht Warnstreiks begonnen. Bis Freitag soll in insgesamt 275 Betrieben die Arbeit für jeweils 24 Stunden niedergelegt werden. Betroffen sind unter anderem Werke von MAN in Nürnberg und München sowie das Eisenwerk Düker in Karlstadt. Gleichzeitig haben regionale Arbeitgeberverbände aus Bayern, Berlin und Brandenburg auf Schadenersatz gerichtete Klagen bei den Arbeitsgerichten in München und Frankfurt am Main eingereicht. Einstweilige Verfügungen gegen die am späten Dienstagabend begonnenen Tagesstreiks wurden zunächst nicht beantragt.
Die Arbeitslosenquote ist im Januar in allen Regierungsbezirken Bayerns gestiegen. Am größten fiel das Plus in Niederbayern aus. Die Quote stieg hier um 1,1 Punkte auf 4,0 Prozent. In Niederbayern sei der Anteil der Beschäftigten im witterungsabhängigen Baugewerbe bayernweit am höchsten, erklärte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Quoten in allen Regionen dagegen deutlich zurück. Aktuell teilen sich Schwaben und Unterfranken die Spitzenposition mit einer Erwerbslosenquote von 3,1 Prozent. Mit jeweils 4,0 Prozent bilden Niederbayern und Mittelfranken den Schluss.
In München findet zur Stunde die Siemens-Hauptversammlung statt. Im Streit über den Abbau tausender Arbeitsplätze ging Konzernchef Joe Kaeser auf demonstrierende Mitarbeiter zu. Er äußerte gegenüber Arbeitnehmern, dass ein Fortbestand des Werkes in Görlitz unter dem Dach von Siemens möglich sei. Der Konzern will in der von Auftragsrückgängen gebeutelten Kraftwerks-Sparte Power & Gas und der verwandten Antriebs-Sparte insgesamt 6.900 Stellen streichen.
In Nürnberg wurde heute Morgen die Spielwarenmesse eröffnet. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 2.900 Ausstellern - ein Rekordwert. Zudem werden mehr als 73.000 Besucher aus 120 Ländern erwartet. Die Spielwarenmesse setzt verstärkt auf eine Verbindung von Tradition und Elektronik. Das weltweite größte Treffen der Branche geht am Sonntag zu Ende.
Laut der Gewerkschaft BLLV sei auch in Bayern der Mangel an Grundschullehrern "alarmierend“, so Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes. Nach Berechnungen des BLLV gehen bis zum Jahr 2030 rund 10.600 Grundschullehrer in Pension. Gleichzeitig steigen die Schülerzahlen an den bayerischen Grundschulen im selben Zeitraum um 12 Prozent. Um diese Lücke zu schließen, seien weitere 3.200 Lehrerinnen und Lehrer nötig. Das Bayerische Kultusministerium hat drauf verwiesen, dass der Freistaat auf die steigenden Schülerzahlen im laufenden Schuljahr mit über 1.700 neuen Lehrkräften im Grundschulbereich reagiere.