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Bayerns DGB-Chef Matthias Jena bei der Mai-Kundgebung in Augsburg

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1. Mai: Bayerns DGB-Chef Jena nennt Hartz IV eine "Schande"

Der DGB hat den Tag der Arbeit unter das Motto "Solidarität, Vielfalt, Gerechtigkeit "gestellt. Bayerns DGB-Chef Jena kritisierte in Augsburg Hartz IV als "Schande in so einem reichen Land". Veranstaltungen gibt es in 100 Orten im Freistaat.

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In Augsburg hat Bayerns DGB-Chef Matthias Jena bei einer Kundgebung zum Tag der Arbeit wirkungsvolle Maßnahmen gegen Armut im Freistaat gefordert. Deutliche Kritik formulierte Jena zu Hartz IV. 2,55 Euro für Essen und 1,06 im Monat für Bildung seien eine "Schande in so einem reichen Land". Hartz-IV-Empfänger unter diesen Umständen als "sozial schwach" zu bezeichnen sei eine Beleidigung. Diese Menschen seien arm, erklärte Jena.

Bayerns DGB-Chef Jena nimmt hohe Mieten ins Visier

Jena beklagte außerdem, dass vielen Menschen wegen steigender Mieten nicht genug von ihrem Einkommen bleibe. "Es kann doch nicht sein, dass die Gewerkschaften gute Lohnerhöhungen erkämpfen und die Menschen nichts davon haben, weil immer mehr in die Kassen von Immobilienunternehmen oder Spekulanten fließt." Matthias Jena, DGB-Chef in Bayern In Richtung der Bayerischen Staatsregierung erklärte Jena, 10.000 geplante Sozialwohnungen für die nächsten sieben Jahre seien "ein winziges Tröpfchen auf den heißen Stein". Jena zufolge müssten es rund 50.000 Wohnungen sein.

Di Pasquale beklagt in Bayreuth niedrige Renten

Jenas Stellvertreterin, Verena Di Pasquale, beklagte in Bayreuth eine steigende Armutsgefährdung im "reichen Freistaat". Zu vielen Menschen reichte ihr Einkommen nicht aus. Di Pasquale forderte am Tag der Arbeit deshalb Änderungen in der Renten- und Steuerpolitik. Nach ihren Angaben erhalten etwa in Bayreuth Männer die aktuell in Rente gehen im Schnitt 888 Euro pro Monat. Bei Frauen seien es 640 Euro. Damit könne man nicht über die Runden kommen, sagte Di Pasquale.

Zentrale Kundgebung in Nürnberg

Die zentrale Kundgebung zum 1. Mai veranstaltet der DGB in diesem Jahr in Nürnberg. Hier spricht nach einem Demonstrationszug DGB-Chef Reiner Hoffmann. Im Anschluss an die Hauptkundgebung wird ein Maifest mit Musik, Kabarett und Kinderprogramm gefeiert.

Veranstaltungen an 100 Orten in Bayern

An vielen weiteren Orten – insgesamt sind es 100 – im Freistaat nutzen die Gewerkschaften den 1. Mai um Forderungen an Arbeitgeber und Politik zu stellen. In Aschaffenburg tritt Verdi-Bezirksleiterin Luise Klemens ans Rednerpult, in Burghausen Peter Schall, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei. Und: Auf dem Münchner Marienplatz ist Jürgen Kerner vom Vorstand der IG Metall zu Gast.