Auf dem Dachauer Waldfriedhof wurden heute die sterblichen Überreste von zwölf namenlosen NS-Opfern beigesetzt. Neben Geistlichen aller großen Religionsgemeinschaften nahmen an der Bestattungszeremonie auch Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Jean-Michel Thomas, Präsident des Comité International de Dachau sowie der Münchner Stadtrat Marian Offman teil.
Zwölf mit Blumen geschmückte Särge
Nach den Gedenkworten zogen die Teilnehmer der öffentlichen Zeremonie mit mehreren Kränzen zu den Gräbern. Dort wurden anschließend die zwölf mit Blumen geschmückten Särge nacheinander zu Grabe gelassen. Während der Zeremonie wurden jüdische, christliche und muslimische Gebete gesprochen.
"Wir wissen nicht, welche Religion die unbekannten Toten hatten, wo sie herkamen, welches Schicksal sie hatten."
Gabriele Hammermann, KZ-Gedenkstätte
Tausende Häftlinge mussten Zwangsarbeit leisten
Wichtig sei es gewesen, den namenlosen Toten auch über 70 Jahren nach der Befreiung Dachaus eine würdevolle Bestattung zu ermöglichen. Bereits kurz nach der Befreiung das KZ-Außenlagers waren 300 Todesopfer aus Allach am Dachauer Waldfriedhof bestattet worden.
Tausende KZ-Häftlinge mussten in Allach zwischen 1943 und 1945 Zwangsarbeit leisten, vor allem für BMW. Auf dem Gelände, auf dem die zwölf Skelette gefunden worden waren, sollen Wohnungen entstehen. Die archäologischen Ausgrabungen begannen 2016 und werden durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und das NS-Dokumentationszentrum München begleitet.