Die 13.000-Einwohner-Stadt Feuchtwangen hat viel vor: bis 2030 nur noch grünen Strom, fünf Jahre später komplette Klimaneutralität. Der Freistaat plant das erst 2040. Schon im vergangenen Jahr wurde das Ziel gesetzt, bei der Umsetzung wird die Stadt vom Campus Feuchtwangen der Hochschule Ansbach und von Siemens unterstützt. Wie ist der Stand der Dinge?
Solarpläne bis 2025 abgeschlossen
Binnen weniger Monate wurden zwei große Solarparks im Stadtgebiet errichtet. Einer ist bereits am Netz, der zweite folgt im November. Zusammen sollen sie 8 Megawatt grünen Strom produzieren. Hier sei man schon gut aufgestellt, erklärt Lothar Beckler von den Stadtwerken Feuchtwangen. 2025 werden alle geplanten Solaranlagen am Netz sein. Außerdem sind Windräder und Biogasanlagen geplant.
"Wir stehen meiner Meinung nach bei Weitem nicht mehr am Anfang sondern mittendrin." Lothar Beckler, Stadtwerke Feuchtwangen
Energieforum für die Bevölkerung
Wo denn künftig Windräder stehen, war Teil der Gespräche beim zweiten Energieforum am Dienstagabend in Feuchtwangen. Dazu wurden Bürgerinnen und Bürger in die Stadthalle eingeladen. Es ging um den aktuellen Stand und die künftigen Meilensteine bei der Umsetzung der Klimapläne. Besprochen wurde auch die Beteiligung der Bevölkerung, etwa an Windrädern und allgemein Energiepreise. Viele kamen, was Lothar Beckler von den Stadtwerken freute.
Bevölkerung mitnehmen
Viele Dächer Feuchtwangens zieren bereits Photovoltaik-Anlagen (PV). Die Bereitschaft für Maßnahmen wie PV oder Wärmepumpen für das eigene Haus beziehungsweise die Anschaffung eines E-Autos waren im Vorfeld Teil der Maßnahmenbildung für Feuchtwangens Ziel der Klimaneutralität. Denn wichtig sei es, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen, so Beckler. Anders sei das ambitionierte Ziel nicht zu schaffen. Ein Weg für die Information der Bevölkerung ist das Energieforum.
Sollbruchstelle Strompreis
Die Stadt Feuchtwangen muss viel investieren, um in sieben Jahren wirklich nur noch grünen Strom anbieten zu können. Viele Maßnahmen in kurzer Zeit könnten die Befürchtung wecken, dass der Strompreis der Stadtwerke dadurch steigt. Die Preise würden sich aber nach den Vorgaben von Bundes- und Europaebene richten, erklärte Feuchtwangens erster Bürgermeister Patrick Ruh (CSU) bereits im vergangenen Jahr. Und tatsächlich konnten die Stadtwerke laut Lothar Beckler sogar ihre Preise senken, weil bereits 61 Prozent des Stroms in Feuchtwangen klimaneutral sind. Ein Erfolg, denn die Preisfrage – das ist ihm klar – ist die größte Sorge der Bevölkerung.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!