Die Beschäftigten des Vion-Schlachthofes in Vilshofen im Landkreis Passau haben erneut gegen Billiglöhne und Ausbeutung demonstriert. Die Gewerkschaft ist mit dem Angebot der Arbeitgeberseite nicht zufrieden. Bereits Mitte April war am Schlachthof in Vilshofen gestreikt worden.
Starker Regen erschwert den Streik
Wie Kurt Haberl, der Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Niederbayern, auf BR-Anfrage mitteilt, hat sich die erste Schicht des Schlachthofs gegen 3.30 Uhr am Streik beteiligt.
Weil es in Vilshofen stark regnete, wurden die rund 80 Teilnehmer der ersten Schicht aber nach Hause geschickt, um zu verhindern, dass sie krank werden. Auch die zweite Schicht trat in den Arbeitskampf. Am Schlachthof in Vilshofen werde den ganzen Tag nicht geschlachtet, so Haberl weiter im BR-Gespräch.
"Auch strömender Dauerregen konnte die Streikbereitschaft heute nicht brechen. Daran erkennen wir, wie groß die Empörung über das Angebot der Vion ist." Kurt Haberl, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
Schwere Arbeit in der Nacht und bei Kälte
Haberl und die NGG kritisieren Einstiegslöhne von 10,50 Euro für schwere Arbeit in der Nacht und Kälte und bezeichnen diese als "würdelos". Die Gewerkschaft NGG verhandelt derzeit mit Vion Food Entgelt- und Entgeltrahmentarifverträge für bundesweit zehn Standorte, darunter auch für die niederbayerischen Standorte in Vilshofen und Landshut. Die NGG fordert Lohnerhöhungen in Höhe von 200 Euro im Monat für alle Beschäftigten.
Vion Food hat laut NGG nach drei Verhandlungen einen Einstiegslohn in Höhe von 10,50 Euro pro Stunde sowie Lohnerhöhungen im Volumen von zwei Prozent ab Juli 2021 angeboten.
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