Der verunglückte Personenzug der Regionalbahn hätte eigentlich auf Gleis eins in den Aichacher Bahnhof einfahren sollen, er wurde aber nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" durch eine manuelle Weichenstellung irrtümlich auf Gleis zwei geleitet.
Gleisverwechslung wegen Fahrplan?
Bei einer möglichen Gleisverwechslung könnte, laut Ermittler, eine Besonderheit im Fahrplan eine Rolle gespielt haben. Von den 19 Regiozügen, die montags von Aichach nach Ingolstadt fahren, werden 17 planmäßig auf Gleis zwei abgefertigt. Nur der Zug um 6.11 Uhr und der Unglückszug um 21.16 Uhr nutzten Gleis eins.
Pro Bahn: Bedienungsfehler führte zu Zugunglück
Errol Yazgac vom Fahrgastverband Pro Bahn (Bezirksgruppe Schwaben) will sich an den Spekulationen, ob der zuständige Fahrdienstleiter kurz vor dem Zugunglück in Aichach die Gleise verwechselte, nicht beteiligen. Fakt sei, so Errol Yazgaz, ein Bedienungsfehler habe zu dem Unfall in Aichach geführt, alles weitere müssten die Untersuchungen zeigen. Yazgac betonte aber: "Wünschenswert ist in jedem Falle mehr Unterstützung durch Technik. Dadurch können Fehler reduziert werden."
Was könnte zu dem Zugunglück geführt haben?
Die Ermittler prüfen laut Oberstaatsanwalt Matthias Nickolai nicht nur, ob es eine Gleisverwechslung gab, sondern auch, ob der Fahrdienstleiter unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen oder anderen Substanzen stand oder ob er abgelenkt war. Zu allen Spekulationen, zum Beispiel, ob der 24-jährige Fahrdienstleiter aus dem Raum Augsburg schlichtweg vergessen hat, die richtige Weiche zu stellen, wie eine Boulevardzeitung berichtet hatte, wollte sich die Staatsanwaltschaft nicht äußern.
Schweres Zugunglück in Aichach
Bei dem Zugunglück am späten Montagabend sind in der Nähe des Aichacher Bahnhofs zwei Menschen ums Leben gekommen, 14 Passagiere wurden verletzt. Eine Regionalbahn war dort auf einen stehenden Güterzug aufgefahren.