Der blaue Brief - er ist der Albtraum vieler Schüler und Eltern. Verschickt wurden die Briefe vor etwa drei Wochen - es folgte der absolute Hype, wie Volker Schmalfuß sagt. Er leitet die staatliche Schulberatung in Bayern und telefonierte zuletzt viel mit verzweifelten Müttern und Vätern, die "eine komplette Schullaufbahn zusammenbrechen sehen".
Umstieg ist kein Abstieg
15.000 sogenannte Pflichtwiederholer gab es laut bayerischem Kultusministerium im zurückliegenden Schuljahr, im kommenden Schuljahr dürften es ähnlich viele sein. Ihnen und ihren Eltern rät Schmalfuß: Gelassen bleiben - auch dann, wenn ein Kind die Schulart wechseln muss, das sei nicht zwangsläufig ein Abstieg, sondern oft der dann bessere Umstieg! Beispielhaft spricht Schmalfuß von einem "Bummelzug", der einen genauso zum Abitur bringen könne wie ein ICE.
Verständnis statt Strafen
Aufgezwungene Maßnahmen seien eher kontraproduktiv und Noten generell überbewertet, weil oft subjektiv, meint der Landeschef des Elternverbands, Martin Löwe. Der Deutsche Kinderschutzbund rät Eltern: keine Strafen, viel Verständnis - und die Ferien nicht nur zum Lernen nutzen, sondern um als Familie zusammen zu sein!