Die Jugendämter in Bayern schätzen, dass derzeit mehr als 2.300 Kinder und Jugendliche akut Gefahr laufen, in ihren Familien körperlich oder seelische Schäden zu erleiden. Das sind etwa 100 Mädchen und Jungen mehr als im vergangenen Jahr. In mehr als 2.600 Fällen lag eine sogenannte latente Kindeswohlgefährdung vor.
Am häufigsten: Psychische Misshandlungen
Als häufigste Gründe führen die Behörden Anzeichen für Vernachlässigung oder eine psychische Misshandlung auf. Die Hinweise an die Jugendämter kommen demnach meistens von der Polizei, von Gerichten, Verwandten oder Nachbarn. Auch die Schulen melden, wenn ihnen etwas ungewöhnlich vorkommt.
Jungen etwas häufiger Opfer
Bei den rund 16.000 Fällen, die von den Jugendämtern überprüft wurden, zeigte sich, dass Jungen etwas häufiger betroffen sind als Mädchen, insgesamt bewegten sich die Zahlen aber auf einem ausgeglichenen Niveau. Bei mehr als 5.800 Kindern wurde zwar keine Gefährdung festgestellt, dafür aber ein sogenannter Hilfebedarf, etwa in Form einer Erziehungsberatung. In rund 5.000 Fällen konnten die Ämter Entwarnung geben.