Während 2016 insgesamt 616 Menschen bei Verkehrsünfällen in Bayern starben, waren es 2017 noch 608 Verkehrstote und damit acht weniger als im Jahr zuvor. Innenminister Joachim Herrmann machte schwere Verkehrsunfälle mit gleich mehreren Toten dafür verantwortlich, dass die Zahl nicht noch niedriger ausgefallen ist. Als Beispiele nannte Herrmann den Busunfall auf der A9 bei Münchberg mit 18 Todesopfern und den Unfall am Neujahrstag auf der A7 bei Kempten mit sechs Getöteten.
Hohe Zahl an Opfern unter den Motorradfahrern
Unter den 608 Toten waren 73 Fußgänger, 70 Radfahrer und 123 Motorradfahrer. Insbesondere die hohe Zahl an Toten unter den Motorradfahrern will Herrmann durch Aufklärungsarbeit minimieren. Die meisten tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich auf Landstraßen, häufigste Unfallursache war überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit, gefolgt von zu dichtem Auffahren und Alkohol am Steuer.
Unfälle mit LKW-Beteiligung stark angestiegen
Jeder fünfte, tödlich verunglückte Autoinsasse war außerdem nicht angeschnallt. Neben der hohen Zahl an Motorradtoten bereiten Innenminister Herrmann noch eine andere Zahl Sorgen: "Deutlich angestiegen ist dagegen die Zahl der Verkehrstoten bei Schwerverkehrsunfällen, also solchen, an denen LKW beteiligt waren – nämlich um 33,1 Prozent, auf 157." An rund der Hälfte dieser Unfälle waren die schuld – Hauptursachen waren dabei Unachtsamkeit beim Rechtsabbiegen und Übermüdung. Durch Aufklärungsarbeit und mit Schwerpunktkontrollen will Herrmann die Zahl der Verkehrstoten innerhalb von drei Jahren auf unter 550 bringen.