Das Zementwerk Burglengenfeld im Landkreis Schwandorf gehört nach einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Umweltverbandes WWF zu den 30 klimaschädlichsten Industrieanlagen Deutschlands, den sogenannten dirty thirty. Das Zementwerk steht mit einem Ausstoß von 900.000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr 2022 auf Platz 25 der Liste.
Einzige bayerische Anlage im 30er-Club
Das Zementwerk Burglengenfeld ist zugleich das einzige Unternehmen in Bayern, das auf der WWF-Liste auftaucht. Insgesamt acht Prozent der gesamten klimaschädlichen Treibhausgase in Deutschland werden der Studie zufolge allein von diesen dreißig Industrieanlagen ausgestoßen. Die ersten 13 Ränge der Liste entfallen ausschließlich auf Anlagen der Eisen- und Stahlerzeugung. Die Spitze halten die Hüttenwerke von Thyssenkrupp und Mannesmann in Duisburg.
Erfreulich ist, dass das Zementwerk Burglengenfeld nach dieser Statistik innerhalb eines Jahres, von 2021 auf 2022, den Kohlendioxidausstoß um 16 Prozent gesenkt hat. Unter den deutschen Zementwerken hält das Werk in Burglengenfeld Platz fünf beim Kohlendioxid-Ausstoß.
Zementproduktion seit mehr als 100 Jahren
Das Zementwerk Burglengenfeld gehört zum Konzern HeidelbergCement. Es wurde 1912 gegründet und gewinnt seine Rohstoffe überwiegend in einem angrenzenden Kalksteinbruch. Sie werden dann auf über 1.400 Grad erhitzt und dann zu Zement verarbeitet. Zur Energiegewinnung nutzt das Werk auch Altreifen, Holzreste und Kunststoffabfälle. Eine BR-Anfrage an HeidelbergCement mit der Bitte um einer Einschätzung der WWF-Studie blieb bisher unbeantwortet.
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