"Wir haben mit einem ausländischen Investor verhandelt – diese Verhandlung ist aber beendet", sagte Wunsiedels Bürgermeister Karl-Willi Beck (CSU) dem Bayerischen Rundfunk. Zum Investor selbst wollte Beck auch nach dem Scheitern der Verhandlungen nichts sagen.
Mailand-Reise mit Überraschungen
Der mögliche Deal mit einem Araber war davor aber bereits Stadtgespräch in Wunsiedel gewesen. Bürgermeister Beck ist für Verhandlungen sogar nach Mailand gefahren, traf dort aber offenbar nur zwei russische Geschäftsleute an. Beim Vorsitzenden der Aktiven Bürger Wunsiedel e.V. (ABW), Michael Menkhoff, sorgte diese Aktion für Irritation.
"Unser Bürgermeister trifft sich mit einem arabischen Investor – vertreten durch zwei Russen, deren Wohnsitz Monaco ist – in Mailand und das Geschäft soll in bar bezahlt werden. Normalerweise schrillen da bei jedem die Alarmglocken. Wir sprechen hier von einem Millionenbetrag, der bar gezahlt werden sollte." Michael Menkoff, Aktive Bürger Wunsiedel (ABW)
Auf Nachfrage habe Beck den Stadträten bestätigt, dass Barzahlung in der Szene üblich sei, sagt Menkoff und fügt hinzu: "Ich schwanke zwischen Kopfschütteln und Belustigung."
Stadt will defizitäre Immobilien loswerden
Derzeit verursachen Halle und Hotel pro Jahr mehrere hunderttausend Euro Defizit. Die hochverschuldete Stadt Wunsiedel will sich deshalb von den Immobilien – wie auch von weiteren – trennen. Zur Disposition stehen beispielsweise auch das Hotelrestaurant "Waldlust" am Fuße der Luisenburg und möglicherweise auch das ehemalige Bahnhofsgebäude sowie ein Ensemble am Marktplatz.