Nachdem am Sonntag in Würzburg ein Basketball-Jugendspiel wegen zu niedriger Temperaturen abgesagt werden musste, ist nun der Grund für die kalte Sporthalle am Deutschhaus-Gymnasium klar. Wie der Landkreis Würzburg als Träger der Schule auf BR-Anfrage mitteilt, hatte die dortige Heizung eine Störung.
Halle normalerweise 20,5 Grad warm
Es handelt sich folglich nicht um eine Energiesparmaßnahme des Landkreises: "Es gibt keine Vorgaben des Landkreises hinsichtlich der Temperatur-Regelungen in Sporthallen", sagte eine Landkreissprecherin dem BR. Die Halle am Deutschhaus-Gymnasium werde an allen Wochentagen zu den jeweiligen Kernzeiten auf 20,5 Grad Celsius geheizt. Sonntags zum Beispiel von 9 bis 18 Uhr. Das Aufheizen der Halle auf 20,5 Grad dauert demnach etwa eine Stunde.
- Zum Artikel: Sportvereine sollen 20 Prozent Energie sparen
Jugendbasketballspiel fiel aus
Am vergangenen Sonntag hatte dies offenbar wegen einer Störung der Heizung nicht funktioniert. Ein für 11 Uhr angesetztes Spiel zwischen den U16-Basketballern der Würzburg Baskets Akademie gegen das Team Südhessen aus dem hessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg wurde abgesagt, weil in der Halle weniger als 16 Grad herrschten. Das Match soll jedoch nachgeholt werden.
Zunächst waren viele - offenbar auch die Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) - davon ausgegangen, dass Sparvorgaben des Schulträgers für die Niedrigtemperaturen verantwortlich waren. So forderte ein JBBL-Verantwortlicher eine Diskussion über Energiesparen und den Wert von Jugendsport.
Kein Energiesparen an Schulen
Tatsächlich sind Staat, Unternehmen und Privatpersonen in diesem Winter in Folge des Ukraine-Krieges und der Energiekrise zum Sparen von Energie aufgerufen. Dies äußert sich etwa darin, dass in Behörden die Büros nur noch auf maximal 19 Grad geheizt werden. Schulen sind von diesen Regeln allerdings ausgenommen, wie das Kultusministerium im September mitteilte.
Dies bestätigt sich nun auch im Würzburger Fall. Wie der Landkreis mitteilt, sieht eine DIN-Norm für Sporthallen zwischen 17 und 19 Grad als ausreichende Temperatur vor, man habe für die Halle am Deutschhaus-Gymnasium auf mehr festgelegt: "Die 20,5 Grad sind dem Umstand geschuldet, dass die Schüler während des Sportunterrichts, wenn sie zum Beispiel an Geräten warten, nicht frieren sollen", erklärte die Sprecherin des Landkreises Würzburg.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!