Die "Geschichtswerkstatt Alfred Eck der Stadt Aub" hat den 28. Würzburger Friedenspreis erhalten. Die Verleihung der mit 3.000 Euro dotierten Auszeichnung fand am Sonntagvormittag statt. Mit der Ehrung will das Komitee das Engagement der Geschichtswerkstatt Aub für die historische Aufarbeitung der mutigen Tat von Alfred Eck am Ende des Zweiten Weltkriegs würdigen.
Alfred Eck: 1945 in Aub erhängt
Alfred Eck wurde am 7. April 1945 auf dem Marktplatz in Aub im Landkreis Würzburg erhängt somit zum Opfer von NS-Terror. Der Soldat war zuvor auf die anrückende US-Armee zugegangen, um den heutigen Stadtteil Baldersheim vor Beschuss zu bewahren. Der Ort blieb dadurch weitgehend unzerstört.
Während die einen in ihm einen Helden sahen, betrachten ihn andere als Verräter und Deserteur. Auch noch Jahre nach Kriegsende. Bei einer Gedenkveranstaltung im April 2021 – genau 76 Jahre nach der Hinrichtung Alfred Ecks – hat die Stadt schließlich eine Gedenktafel am Hinrichtungsort eingeweiht: "Zum Gedenken an Alfred Eck – Opfer von NS-Terror und Willkür".
Alfred Eck wurde 1945 in Aub im Landkreis Würzburg erhängt, nachdem er mit friedlichen Absichten auf die anrückende US-Armee zugegangen war.
Faktenorientierter Dialog dank Geschichtswerkstatt
Der Geschichtswerkstatt sei es gelungen, einen wertschätzenden, an historischen Fakten orientierten Dialog in der Stadt Aub zu diesem Thema zu fördern, teilte das Komitee mit. Der Forschungskreis recherchierte die damaligen Geschehnisse und organisierte unter anderem eine Ausstellung. Man sehe die Arbeit der Geschichtswerkstatt als beispielhaft für die Bearbeitung schwieriger historischer Themen, die auch für heutige Fragen Bedeutung haben.
Frühere Preisträger des Friedenspreises
Zu den bisherigen Preisträgern des Friedenspreises zählen der aus Äthiopien geflüchtete Journalist Addis Mulugeta, der katholische Hochschulpfarrer Burkhard Hose, die Würzburger Holocaust-Überlebende Sintezza Rita Prigmore sowie die Journalistin Pat Christ aus Würzburg. Vergangenes Jahr war Schwester Juliana Seelmann für ihr Engagement für Geflüchtete geehrt worden.
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