Eine brennende Kerze steht im Würzburger Dom, daneben ein Porträt des verstorbenen Papsts Benedikt.
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Nach dem Tod des ehemaligen Papsts Benedikt XVI. hat der Würzburger Bischof Franz Jung heute Mittag eine Kerze im Dom angezündet.

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Würzburger Bischof zündet Kerze für Papst Benedikt an

Nach dem Tod des emeritierten Papsts Benedikt XVI. hat der Würzburger Bischof Franz Jung heute Mittag eine Kerze im Dom angezündet. Dort liegt außerdem ein Kondolenzbuch aus, in das sich Gläubige eintragen können. Wo sonst noch getrauert wird.

Eine Kerze, ein großes Porträt von Benedikt XVI. und ein Requiem im Kiliansdom in Würzburg: Damit will das Bistum Würzburg an den Verstorbenen erinnern. Bischof Franz Jung hat die Kerze am Mittag persönlich entzündet, nachdem er vom Tod des ehemaligen Papsts erfahren hatte. Er betet außerdem für ihn und hat sich als Erster im Kondolenzbuch eingetragen, das laut Bistum im Würzburger Dom ausliegt. Gläubige können sich dort ebenfalls eintragen.

Gedenken an Benedikt XVI. in ganz Unterfranken

Auch in der Stiftsbasilika Sankt Peter und Alexander in Aschaffenburg und in der Pfarrkirche Schweinfurt Heilig Geist werden im Lauf des Tages Kondolenzbücher ausgelegt. Am Neujahrstag wird im Würzburger Dom ein Requiem für Benedikt gefeiert. Bischof Jung bittet die Gemeinden im gesamten Bistum Würzburg um das Totengeläut zu einem von ihnen gewählten Zeitpunkt. "Damit soll die Trauer über den Tod des emeritierten Papstes zum Ausdruck gebracht und zum Gebet aufgerufen werden", so Jung.

Würzburger Bischof Jung bestürzt über Tod des früheren Papsts

Bischof Franz Jung zeigte sich bestürzt und ergriffen über den Tod von Joseph Ratzinger. "Ich persönlich bin dankbar, dass sein Leiden jetzt zu Ende gegangen ist und dass er heimgehen durfte. Wir sind gerade noch in der Weihnachtsoktav, heute ist der letzte Tag. In dieser besonderen Woche haben wir gefeiert, dass Christus in die Todesnacht der Menschheit eingetreten ist, um uns dort das Licht des ewigen Lebens zu entzünden. Ich wünsche Benedikt, dass ihm genau dieses Licht aufgeht und er geborgen ist in der Liebe des Vaters. Danke, Papst Benedikt", so Jung gegenüber BR24.

Mit ihm verliere die Kirche einen der herausragenden Theologen des zwanzigsten Jahrhunderts und einen Wegbereiter des Zweiten Vatikanischen Konzils, so der Würzburger Bischof weiter. Benedikt sei ein gesuchter Gesprächspartner gewesen – der auch zur Auseinandersetzung eingeladen habe. Als Zeitzeuge des Vatikanischen Konzils stand er dessen Rezeption laut Bistum kritisch gegenüber.

Benedikt war mehrmals zu Besuch in Unterfranken

Der gebürtige Oberbayer war vor seiner Zeit als Papst auch mehrfach in Unterfranken, beispielsweise in Würzburg bei der Beisetzung des Bischofs Josef Stangl im Jahr 1979. Stangl hatte Benedikt zwei Jahre zuvor zum Erzbischof von München und Freising geweiht. Als Kardinal hatte Benedikt Würzburg auch 1989 besucht, anlässlich der 400-Jahr-Feier des Priesterseminars. Den früheren Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann hatte er 2005 in Rom empfangen.

Hofmann hat sich gerne an Joseph Ratzinger erinnert: "Er hat mir die Aktentasche mal zur Tür getragen, so ein bescheidener Mensch", sagte er vor mehreren Jahren zu BR24. Zum 85. Geburtstag hatte Unterfranken ihm ein Konzert in Castel Gandolfo südlich von Rom geschenkt, wo sich eine Papst-Residenz befindet – gespielt von der Würzburger Dommusik.

Erster Papst, der zurückgetreten ist

Ratzinger war 2005 zum Papst gewählt worden. 2013 war er als erster Papst seit 700 Jahren vorzeitig zurückgetreten. Eigentlich ist ein Papst bis zu seinem Tod im Amt. Ihm ist der aktuelle Papst Franziskus aus Argentinien nachgefolgt. Ein Missbrauchsskandal hatte die Amtszeit von Papst Benedikt überschattet.

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Nach dem Tod des ehemaligen Papsts Benedikt XVI. hat der Würzburger Bischof Franz Jung heute Mittag eine Kerze im Dom angezündet.

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