Bildrechte: picture-alliance/dpa

Juliusspital Würzburg

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Würzburg: Gehaltsunterschiede nach Klinik-Fusion

Das Juliusspital und die Missioklinik sind seit zehn Monaten passé. Die Zusammenarbeit am fusionierten Klinikum Würzburg Mitte muss sich erst noch festigen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Am neuen Klinikum sind rund 2.000 Menschen beschäftigt. Durch die Zusammenlegung der Kliniken müssen viele Mitarbeiter ihren seit Jahren angestammten Arbeitsplatz verlassen und wissen noch nicht, an welchem Standort sie in Zukunft eingesetzt werden.

Unterschiedliche Arbeitszeiten

Der Betriebsratsvorsitzende Markus Höhnlein weiß, dass bei den Beschäftigen momentan viel Unsicherheit zu spüren ist. Ein Knackpunkt sind die tariflich geregelten Arbeitszeiten. Denn das Missio hat sich bisher am Kirchentarif orientiert, was 38,5 Stunden Arbeitszeit bedeutet. Beim Juliusspital angestellte Mitarbeiter müssen 40,1 Stunden wöchentlich arbeiten, da sich ihr Vertrag an den Ländern orientiert. Das könnte bedeuten, dass in Zukunft Mitarbeiter auf einer Station zusammenarbeiten, die unterschiedliche Wochenarbeitszeiten haben.

"Ja, das ist ein Problem. Aus dem einfachen Grund: beide machen dieselbe Arbeit. Es ist ihnen auch klar, dass dadurch ein Ungleichgewicht entsteht." Markus Höhnlein, Betriebsratsvorsitzender Klinikum
Würzburg Mitte

Das Problem wird bestehen bleiben, da alle ihre bisher gültigen Verträge behalten, sagt Geschäftsführer Wolfgang Popp. Mitarbeiter, die neu eingestellt werden, bekommen den arbeitszeitmäßig schlechteren Tarif. Erst in vielen Jahren wird es wohl einen einheitlichen Tarif geben. Dass dies zu Spannungen führen könnte, verheimlicht der Geschäftsführer nicht.

"Ich will nicht ausschließen, dass sich im Laufe der Monate der eine oder andere Mitarbeiter aufgrund der Fusion entschieden hat, seinen Arbeitgeber zu wechseln. Wir können aber keine überdurchschnittliche Fluktuation feststellen." Wolfgang Popp, Geschäftsführer Klinikum Würzburg Mitte

Die Unruhe in der Belegschaft macht die Fusion nicht gerade einfacher. Der Betriebsratsvorsitzende Markus Höhnlein hofft zukünftig auf ruhigeres Fahrwasser. Das dürfte für die Patienten nur von Vorteil sein.