Kindern, in deren Familien das Geld knapp ist, einen Wunsch zu Weihnachten erfüllen – das ist der Sinn von Wunschzettel-Aktionen oder Wunschbäumen, die vielerorts vor Weihnachten aufgestellt werden. Die Bereitschaft, Kindern diese Wünsche zu erfüllen, ist trotz der wegen der Energiekrise schwierigen Zeiten groß. Das zeigen Beispiele aus Nürnberg, Fürth, Ansbach und Marktredwitz.
Das Prinzip hinter allen Aktionen ist ähnlich: Kinder oder Familien, die wenig Geld zur Verfügung haben oder in schwierigen Situationen stecken, können einen Wunsch auf einen Zettel schreiben. Der Zettel wird an einen Baum gehängt und kann dann von jemandem mitgenommen werden, der den Wunsch einlöst und als Geschenk zurückbringt. Dann wird das Präsent an das Kind übergeben.
Kleine Geschenke, die große Freude machen
So ein Wunschbaum hat auf der Nürnberger Kinderweihnacht nun 528 bedürftigen Kindern Päckchen unterm Weihnachtsbaum beschert. Die Nürnberger Kinderweihnacht ist ein Teil des Nürnberger Christkindlesmarkts mit speziellem Programm für Familien mit Kindern. Beschenkt wurden so unter anderen Kinder, die in Frauenhäusern leben, Kinder der Drogenhilfe Lilith e.V., des Vereins Klabautermann, der chronisch kranke Kinder betreut und Kinder, die in der Kinderonkologie der Uniklinik Erlangen liegen, erzählt Barbara Lauterbach von der Nürnberger Kinderweihnacht. Die Geschenke werden noch vor Weihnachten an die verschiedenen Einrichtungen übergeben. Es seien meist kleine Wünsche, wie etwa eine Puppe, Kopfhörer, Gesellschaftsspiele oder eine Brotbox.
Spende an den Kindernotfonds der Stadtmission
Außerdem konnten die Schausteller über Spendendosen rund 4.300 Euro sammeln. Der Veranstalter der Kinderweihnacht hat den Betrag anschließend auf 5.000 Euro aufgestockt, die er am Donnerstag in Form eines Schecks an den Kindernotfonds der Stadtmission übergab.
Marktredwitz: Wunschwichtel erfüllen 100 Kinderwünsche
Die Stadt Marktredwitz in Oberfranken hat heuer zum dritten Mal eine Wunschwichtel-Aktion durchgeführt und dabei 100 Kinderwünsche erfüllen können. Geschäfts- und Privatleute hatten zuvor Wunschzettel von Kindern, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, von einem Tannenbaum gepflückt und die Geschenke besorgt. Mit viel Liebe verpackt brachten die Wunschwichtel die Päckchen dann bis in die Familien und sorgten für viele glückliche Gesichter bei Kindern und Eltern. 5.000 Euro haben die Wunschwichtel ausgegeben – und nächstes Jahr sind alle sicherlich wieder mit dabei.
Fürth: Wünsche vom Wunschbaum ruckzuck vergriffen
In der Volksbücherei Fürth in der Innenstadtbibliothek haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenfalls zum ersten Mal einen Wunschbaum zwischen die Bücherregale gestellt. Wie die Bibliothek mitteilt, war es "ein Pilotbaum", der allerdings sehr gut angenommen wurde. Die Bibliotheksbesucherinnen und -besucher nahmen die Zettel mit den Kinderwünschen gerne ab und auf diese Weise konnten 52 Wünsche in Erfüllung gehen.
Alle 150 Sternenbaumwünsche in Neustadt an der Aisch erfüllt
Strahlende Gesichter konnten die Helferinnen und Helfer des Wunsch-Sterne-Projektes im Freiwilligen Zentrum Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim beim Verteilen der Sternenbaumgeschenke erleben. Insgesamt werden bis Heilig Abend im gesamten Landkreis 150 Geschenke verteilt und damit Weihnachtswünsche von Kindern bis 14 Jahren erfüllt. "Wir haben berührende Geschichten gehört und tolle Begegnungen voll großer Dankbarkeit beim Verteilen der Geschenke erlebt", berichten einige Helfer. Auch hier haben viele helfende Hände und Unterstützer das Erfüllen der Kinderwünsche ermöglicht.
"Schenken ist ein Geschenk" – ANwichteln in Ansbach
Auch in der Kirche St. Gumbertus in Ansbach fand wieder das sogenannte ANwichteln für bedürftige Kinder statt. Dabei können Kinder aus sozial schwachen Familien einen Weihnachtswunsch einreichen, der dann durch Freiwillige erfüllt wird. Und laut Pfarrer Oliver Englert konnten alle 70 Wünsche, die eintrafen, auch erfüllt werden. Alle Geschenke wurden mittlerweile schon abgeholt. Bemerkenswert fand Pfarrer Englert dabei, "dass alle, die ein verpacktes Geschenk abgaben, selbst leuchtende Augen hatten", so der Pfarrer. Geben tut gut.
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