Der 53-jährige Angeklagte streitet die Tat ab. Das Landgericht Ingolstadt verkündet heute das Urteil gegen einen 53-Jährigen wegen eines Rattengiftanschlags. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Landwirt vor, dass er seine betagten Eltern vergiften wollte und hat wegen zweifachen versuchten Mordes zwölf Jahre Gefängnis gefordert. Freispruch verlangen die Verteidiger. Der Bauer selbst beteuert seine Unschuld.
Rattengift übers Internet eingekauft
Fakt ist, dass seine beiden betagten Eltern das Rattengift Brodfacoum in einer lebensgefährdenden Dosis im Blut hatten und beide nur knapp dem Tod entkamen.
Fakt ist auch, dass der Angeklagte exakt dieses Rattengift übers Internet in China eingekauft hatte und dass er vielfach Gelegenheit gehabt hätte, das Gift seinen Eltern in Essen zu mischen. Doch nach seiner Aussage hat er das Rattengift nach Erhalt in die Mülltonne geworfen, wo es jedermann hätte herausfischen können.
Noch weitere Gift-Attacke?
Offen ist, ob diese Indizien-Kette das Schwurgericht von der Täterschaft überzeugt. Ursprünglich umfasste die Anklage noch eine weitere Gift-Attacke, nämlich auf die Freundin des Bauern. Doch wegen Beweislücken hat das Gericht der Staatsanwaltschaft in diesem Fall zur Einstellung geraten. Nicht so beim mutmaßlichen Giftanschlag auf die Eltern.