Brunner müsse die für Schäfer und Weidetierhalter anbieten, fordert der Bund Naturschutz. Nötig ist laut BN eine Förder-Richtlinie, die regelt, wer in welcher Kulisse für welche Maßnahmen eine staatliche Unterstützung beantragen kann.
Eine Million Euro für Schäfer und Landwirte
"Es ist ein Skandal, dass diese Förderung für Weidetierhalter seit Jahren wegen Uneinigkeit zwischen Landwirtschafts- und Umweltministerium verschleppt wird", sagte Richard Mergner, der Landesbeauftragte des Bund Naturschutz in Bayern.
Der BN fordert nach eigenen Angaben bereits seit 2014 vom Freistaat ein landesweites Förder- und Beratungsprogramm in Höhe von einer Million Euro jährlich für Schäfer und Weidehalter - damit diese die in anderen Ländern bestens bewährten Vorsorgemaßnahmen wie den Einsatz von speziellen Herdenschutzhunden endlich einsetzen könnten.
"Landwirtschafts- und Umweltministerium müssen sich jetzt endlich auf eine finanzielle Förderung von Herdenschutzmaßnahmen und sofortige Umsetzung einigen und ein leistungsfähiges Wolfsmanagement einrichten. Nur so können Konflikte vermieden werden und nur damit hat der Wolf auch zukünftig eine echte Chance in Bayern." Richard Mergner, Landesbeauftragte des BN in Bayern
Herdenschutz ist laut Mergner auch in den Alpen möglich, es müssten angepasste Konzepte für eine behirtete Beweidung entwickelt werden. Wer dort wolfsfreie Zonen fordere, würde die Almbauern im Regen stehen lassen, denn ein Raum wie die Alpen ließe sich nicht wolfsfrei halten.
Derzeit nur rudimentäre Unterstützung
Laut BN existiert derzeit nur eine rudimentäre staatliche Unterstützung des präventiven Herdenschutzes. Ausgleichszahlungen bei Nutztierschäden durch Wölfe leiste derzeit mit finanzieller Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds eine Trägergemeinschaft aus Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz, WWF und Wildland-Stiftung Bayern.
Wolfswelpen fotografiert
Vergangene Woche wurde bekannt, dass im Nationalpark Bayerischer Wald drei Wolfswelpen fotografiert werden konnten. Dies deutet darauf hin, dass sich erstmals seit 150 Jahren wieder ein Wolfsrudel in Bayern ansiedelt. Die drei Welpen sind nach Expertenschätzung rund drei Monate alt. Wo genau die Aufnahmen entstanden sind, will das Bayerische Landesamt für Umwelt zum Schutz vor Störungen nicht bekannt geben.