Ende Juli hatte die Staatsanwaltschaft Regensburg Anklage gegen Wolbergs erhoben. Sie wirft ihm unter anderem Bestechlichkeit vor.
Ebenfalls beschuldigt sind ein Bauträger, ein früherer Mitarbeiter des Unternehmers und der ehemalige Fraktionsvorsitzende der SPD im Regensburger Stadtrat, Norbert Hartl. Die Anwälte von zwei der drei weiteren Beschuldigten gaben bis Nachmittag ebenfalls ihre Stellungnahmen ab und forderten, das Hauptverfahren nicht zu eröffnen.
Gericht muss Hunderte Seiten prüfen
Das Landgericht Regensburg muss die Anklagen sowie die Stellungnahmen - laut Sprecher insgesamt mehrere Hundert Seiten - prüfen. Erst wenn es die Anklagen zulässt, kommt es zum Prozess. Wolbergs soll laut Staatsanwaltschaft den Unternehmer bei der Vergabe eines früheren Kasernenareals im Oktober 2014 bevorzugt haben. Im Gegenzug soll der Firmenchef an die Regensburger SPD von September 2011 bis März 2016 rund 475.000 Euro gespendet haben. Der suspendierte Rathaus-Chef wies die Vorwürfe stets zurück.
Ermittlungen gegen Schaidinger laufen noch
Wolbergs war am 18. Januar 2017 verhaftet worden und kam in Untersuchungshaft. Das Landgericht Regensburg setzte den Haftbefehl am 28. Februar außer Vollzug, verhängte jedoch mehrere Kontaktverbote, damit Wolbergs nicht auf mögliche Zeugen einwirken kann.
Unabhängig vom Verfahren gegen Wolbergs und die drei Mitangeklagten ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Regensburgs früheren Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU) und weitere Personen.