Das Landgericht Regensburg will noch in dieser Woche eine Entscheidung verkünden, ob es im Zuge der Regensburger Korruptionsaffäre die Ende Juli 2017 erhobene Anklage gegen den vorläufig suspendierten Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs zulässt. Gerichtssprecher Thomas Polnik teilte mit, dass mit einer Bekanntgabe des Ergebnisses "voraussichtlich ab Donnerstag, dem 1. März 2018, gerechnet werden" kann.
U-Haft und Anklage
Im Januar wurde Wolbergs verhaftet und saß für knapp zwei Monate in Untersuchungshaft. Am 27. Juli hatte die Staatsanwaltschaft dann Anklage gegen Wolbergs erhoben. Er soll den Bauunternehmer Volker Tretzel bei der Vergabe eines früheren Kasernenareals im Jahr 2014 bevorzugt haben. Im Gegenzug soll der Firmenchef unter anderem fast eine halbe Million Euro in gestückelten Beträgen über Strohmänner an Wolbergs' SPD-Ortsverein gespendet haben. Der Bauunternehmer wurde ebenfalls angeklagt, genau wie sein ehemaliger Geschäftsführer und der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende im Regensburger Stadtrat.
Unabhängig von diesen Verfahren ermittelt die Staatsanwaltschaft weiter gegen andere Regensburger Bauträger und gegen Wolbergs Amtsvorgänger Hans Schaidinger (CSU). Auch hier stehen Korruptionsvorwürfe im Raum.