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Wohnungsbau am Hubland

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Wohnungsbau: Vor welchen Aufgaben steht Bauministerin Aigner?

Wohnungsbau: Vor welchen Aufgaben steht Bauministerin Aigner?

500.000 neue Wohnungen bis 2025 - das hat Ministerpräsident Markus Söder in seiner Regierungserklärung angekündigt. Als neue Ministerin für Wohnen und Bau soll Ilse Aigner diese Aufgabe stemmen. Das kommt nun auf sie zu. Von Eva Huber

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Wie viele Wohnungen mehr braucht Bayern in den nächsten Jahren? Die bayerische Landesbodenkreditanstalt hat im vergangenen Jahr eine Studie über die Entwicklung der Wohnungsnachfrage bis 2034 veröffentlicht. Bis dahin gibt es im Schnitt pro Jahr einen Bedarf von 45.000 neuen Wohnungen. Dazu kommt der Investitionsstau aus den letzten Jahren: 388.000 Wohnungen fehlen. Zusammengerechnet und auf das Jahr runtergebrochen, bräuchte Bayern laut bayerischem Bauministerium im Schnitt 70.000 neue Wohnungen im Jahr.

2016 wurden rund 54.000 Wohnungen gebaut

Diese Zahl hat der damalige Bauminister Joachim Herrmann schon 2013 gefordert. Bis zum Jahr 2020 müsse Bayern "jährlich wieder auf 70.000 neu gebaute Wohnungen kommen". Doch von dem Ziel ist der Freistaat momentan noch deutlich entfernt. 2016 wurden in Bayern 53.993 Wohnungen fertig gestellt. Die Zahl für 2017 liegt noch nicht vor, dürfte aber ähnlich hoch sein. Und die Jahre zuvor waren es um die 50.000 neue Wohnungen.

Bau eines Mehrfamilienhauses dauert drei Jahre

Was den Wohnungsbau am meisten bremst, sind aus Sicht des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen, drei Punkte: Die Genehmigungsverfahren dauern sehr lang. Von der Planung bis zur Fertigstellung eines Mehrfamilienhauses vergehen meist drei Jahre. Es gibt kaum bezahlbares Bauland und die Baukosten sind hoch. 500.000 Wohnungen bis 2025: "Das Ziel kann machbar sein", sagt Hans Maier vom Verband bayerischer Wohnungsunternehmen. Es erfordere aber deutliche zusätzliche Kraftanstrengungen.

250 neue Stellen bei der Bauverwaltung

Söder will deshalb eine Wohnungsbauoffensive starten. Die Ideen zur Umsetzung hat er in seiner Regierungserklärung grob skizziert. Die bayerische Bauverwaltung soll 250 neue Stellen bekommen. Eine bayerische Eigenheimzulage und ein bayerisches Baukindergeld Plus soll eingeführt werden. Außerdem soll eine neue staatliche Wohnungsbaugesellschaft 10.000 Wohnungen bauen. Dafür sollen staatliche Grundstücke genutzt werden.

"Für uns gilt jetzt anders als früher der Grundsatz ‚Wohnungsbau ist oberster Staatsbedarf bei der Immobilienverwaltung." Ministerpräsident Markus Söder

Neuer Wohnraum und trotzdem den Flächenfraß eindämmen?

Bauministerin Aigner soll das umsetzen. Heute will sie dazu erste Ideen vorstellen. Eine zusätzliche Herausforderung wird sein, mehr Wohnraum zu schaffen, wenn gleichzeitig von vielen Seiten die Forderung laut wird, den Flächenfraß in Bayern einzudämmen. Man müsse die Bereiche besser nutzen, die ohnehin überbaut sind, sagte Ilse Aigner vergangene Woche im Interview mit der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Zum Beispiel könnten man normale Einfamilienhäuser um ein Geschoss aufstocken und so eine ganze Etage an Wohnfläche dazu gewinnen. Dafür müsste aber in vielen Orten der Bebauungsplan geändert, oder die Bauherren davon befreit werden.