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Grabmahl von Julius Echter

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Wohltäter und Verfolger - 400. Todestag von Julius Echter

Er war Wohltäter und Verfolger von Andersgläubigen, baute Kirchen, ließ aber auch zu, dass Frauen und Männer als Hexen verbrannt wurden. Vor 400 Jahren - am 13. September 1617 - starb Julius Echter von Mespelbrunn. Von Achim Winkelmann

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Der mächtige Fürstbischof prägte Mainfranken als geistlicher und weltlicher Herrscher über eine Regierungszeit von 44 Jahren - und das bis heute.

Sonderausstellung am Morgen kostenlos

Am Morgen gedenkt das Bistum Echter mit einem Pontifikalgottesdienst mit Bischof Friedhelm Hofmann in der Kirche des Würzburger Juliusspitals. Zur Feier des Tages ist am Vormittag die Sonderausstellung "Der umstrittene Fürstbischof" im Museum am Dom kostenfrei. Sie ist mit ihren reichhaltigen historischen Ausstellungstücken nur noch in dieser Woche zu sehen.

Gründer des Juliusspitals

Umstritten war der 1617 in Mespelbrunn im Spessart geborene Echter schon zu Lebzeiten. Er gründete das Würzburger Juliusspital, das bis heute vielfältig sozial tätig ist und seine Gewinne als größtes bayerisches Weingut ausschließlich sozialen Zwecken zukommen lässt. Die Würzburger Universität machte er zu einem Bildungszentrum.

Kein radikaler Hexenverbrenner, aber nüchterner Jurist

Doch es gibt auch eine Kehrseite, die des radikalen Gegenreformators, der Andersgläubige, wie Juden oder Protestanten, aus seinem Machtbereich vertrieb - wie viele Herrscher der damaligen Zeit. Zwiespältig wird heute auch sein Handeln in Zeiten der Hexenverfolgung gesehen. Er war zwar nicht der radikale Hexenbrenner, als der er lange gesehen wurde, sondern eher nüchterner Jurist. Die Exzesse in einzelnen Orten seines Herrschaftsbereich konnte oder wollte er aber nicht verhindern.