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Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst

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Wo der öffentliche Dienst in Schwaben streitkt

Wo der öffentliche Dienst in Schwaben streitkt

Der angekündigte Warnstreik im öffentlichen Dienst betrifft auch viele Einrichtungen in Schwaben. Gestreikt wird zum Beispiel bei der Abfallentsorgung, in Bürgerbüros, in Kitas, bei den Augsburger Stadtwerken und in Krankenhäusern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Im gesamten Stadtgebiet Augsburgs werden die Mülltonnen stehen bleiben, weil die Abfallentsorgung bestreikt wird. Auch wer in Augsburg einen neuen Pass beantragen will, muss warten, weil voraussichtlich sämtliche Bürgerbüros geschlossen bleiben, genauso die Wertstoffhöfe, einige Friedhöfe und Hallenbäder.

Warnstreiks in mehreren Krankenhäusern und Altenheimen

Am Augsburger Zentralklinikum werden einzelne Stationen bestreikt und auch viele geplante OPs verschoben. Die Notfallversorgung ist aber laut Verdi gesichert. Bestreikt wird auch das Kreisklinikum Günzburg und Krumbach und das BKH Günzburg. Auch in Altenheimen wird - allerdings sehr beschränkt - die Arbeit niedergelegt, so ein Verdi-Sprecher.

Einige Kitas öffnen nicht

Außerdem bleiben laut Gewerkschaft in Augsburg städtische Kitas zum Teil geschlossen oder sie fahren im Notbetrieb. Die Stadt will auf ihrer Internetseite darüber informieren, welche Einrichtungen genau betroffen sind. Der Fachbereich Kindertagesstätten hat dazu bereits abgefragt, wo voraussichtlich der Betrieb stark eingeschränkt sein wird. Die Stadt hatte zudem in der vergangenen Woche per Brief die Eltern informiert, dass sie sich eventuell um eine alternative Kinderbetreuung kümmern müssen.

Stadtwerke Augsburg im Ausstand

Die Stadtwerke Augsburg werden in der gesamten Versorgungssparte, also bei Strom, Gas und Wasser sowie in den Kundencentern am Hohen Weg und Königsplatz bestreikt, der Nahverkehr ist jedoch nicht betroffen. Notdienste bei Gas, Strom und Wasser sind gewährleistet, so Verdi.

Viele Schwaben streiken in München

Teilnehmer des Streiks werden früh morgens von Augsburg, Günzburg und Krumbach aus zur zentralen Kundgebung mit Bussen nach München fahren. Verdi rechnet hier mit an die 900 Streikteilnehmern allein aus dem Großraum Augsburg. "Die Arbeitgeberseite hat in der 2. Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt. Große Bereiche der Beschäftigten und vor allem unserer Mitglieder sind angefressen und erwarten für die 3. Verhandlungsrunde ein klares Signal von den Arbeitgebern!", so Florian Böhme, Koordinator für die Tarifrunde öffentliche Dienste bei Verdi Augsburg.

Warnstreiks im Allgäu

Auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienst im Allgäu beteiligen sich an den Warnstreiks. Das teilten Vertreter von Verdi mit. Gestreikt wird zum Beispiel am Klinikum Kempten-Oberallgäu. Laut Verdi werden sich hier ganze Stationen am Streik beteiligen. Es wurde aber eine Notdienstvereinbarung getroffen, heißt es weiter, Notfälle werden am Klinikum trotz des Warnstreiks behandelt. Auch Beschäftige aus dem Klinikum Kempten-Oberallgäu werden gemeinsam im Bus zur Kundgebung nach München fahren, sagte ein Verdi-Sprecher.

Allgäuer Kitas werden bestreikt

Betroffen von den Gewerkschaftsaktionen sind auch die Kitas im Allgäu. In Kempten hat zum Beispiel die Kita "Kotterner Flohkiste" eine Notgruppe eingerichtet. In anderen Kitas im Allgäu wird mit weniger Personal gearbeitet. Die Eltern der betroffenen Kindertagesstätten seien vorab informiert worden, sagte der Verdi-Sprecher.

Behörden bleiben auch im Allgäu geschlossen

Von den Arbeitsniederlegungen sind auch Einrichtungen der Bundeswehr, Landratsämter, Stadt- und Gemeindeverwaltungen, Abwasserverbände, Bauhöfe und Einrichtungen für behinderte Menschen betroffen.

Verdi fordert sechs Prozent mehr Lohn - unter anderem

Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes in Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat erhöht werden. Zudem verlangt Verdi, Auszubildende nach einem erfolgreichen Abschluss verpflichtend zu übernehmen.

Die nächste Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst findet am kommenden Sonntag in Potsdam statt.