Das Bistum Eichstätt muss in Zukunft kräftig sparen. Der Grund: Der Diözesansteuerausschuss hat die Verabschiedung des Wirtschaftsplans 2023 in seiner ersten Fassung abgelehnt. Das teilte das Bistum Eichstätt am Donnerstag mit. Die erste Fassung hätte ein höheres Defizit als im Vorjahr vorgesehen. Nun gelte nach den kirchlichen Gesetzen der Diözese vorerst ein sogenannter Nothaushalt. "Jeder Abteilung des Bischöflichen Ordinariates steht bis auf Weiteres pro Monat ein Zwölftel des Jahresbudgets von 2022 zur Verfügung", heißt es.
Beim Personal und bei Immobilien muss gespart werden
Deshalb muss das Bistum Eichstätt nun insbesondere beim Personal und bei Immobilien sparen, wie die Diözese am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte. In diesen Bereichen werde man auf Verlangen des Diözesansteuerausschusses bald konkrete und schnell umsetzbare Sparpotenziale benennen. Finanzdirektorin Christine Hüttinger erklärte: "Damit soll der Betrieb geordnet weiterlaufen können, aber gleichzeitig eine sparsame Haushaltsführung gewährleistet werden." Ausgenommen seien Baumaßnahmen und Neuanschaffungen. "Für diese gibt es grundsätzlich keine Budgets. Allenfalls können wir den Status quo erhalten und somit die Arbeit fortführen, bis weitere Entscheidungen getroffen sind."
Überarbeiteter Wirtschaftsplan soll Mitte März vorliegen
Das Bischöfliche Ordinariat arbeite bereits intensiv an einem angepassten Wirtschaftsplan. In diesem würden weitere Sparmaßnahmen vorgeschlagen. Man wolle die überarbeitete Version Mitte März dem Diözesansteuerausschuss vorlegen. Abgelehnt wurde der ursprüngliche Wirtschaftsplan deshalb, weil dieser ein höheres Defizit als die rund zwölf Millionen Euro im Vorjahr vorgesehen hätte. Wie hoch das Defizit dieses Jahr ausfallen solle, beantwortete die Diözese auf Nachfrage nicht.
Grund: Sinkende Kirchensteuer, aber Tarifsteigerungen
Am Freitag ergänzte das Bistum Eichstätt, die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben öffne sich weiter: "Einerseits sinken die Kirchensteuereinnahmen, andererseits sind hohe Tarifsteigerungen zu erwarten. Auch die Inflationsrate und schwierige Zeiten an den Kapitalmärkten haben finanzielle Belastungen zur Folge, die sich im Wirtschaftsplan abbilden."
Den bisher jüngsten Finanzbericht hatte das Bistum Eichstätt im Oktober 2022 veröffentlicht. Demnach wurde das Geschäftsjahr 2021 mit einem Fehlbetrag von 13,7 Millionen Euro abgeschlossen. Das seien zwar fünf Millionen weniger als befürchtet, es gebe aber keinen Grund zur Entwarnung, hieß es. Damals sagte Finanzdirektorin Christine Hüttinger: "Es ist bereits klar, dass der Immobilienbestand der Diözese, der rund 2.500 Gebäude umfasst, reduziert werden muss."
Die Energiekrise erhöhe den Druck zusätzlich, sich von nicht mehr benötigten Immobilien zu trennen, so Hüttinger weiter. Außerdem würden verstärkt Kooperationen mit anderen Trägern erwogen, auch mit anderen Diözesen, etwa im Bereich der Medien und der Bildung.
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