Die Sternsinger aus Luhe mit Bundeskanzler Olaf Scholz
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Die Sternsinger aus Luhe mit Bundeskanzler Olaf Scholz

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Sternsinger zu Besuch bei Kanzler und Bundespräsident

Sternsinger aus Luhe und Schwandorf brachten den Dreikönigssegen zum Kanzler und nach Schloss Bellevue. Dafür haben sie viel geprobt und wurden neu eingekleidet. Im Gepäck hatten sie den Reisesegen des Regensburger Bischofs, aber kein Weihrauchfass.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Am Dreikönigsfest haben 25 Sternsinger aus Pfarreien der Stadt Schwandorf im Bistum Regensburg Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender in Berlin besucht. Sie vertraten damit stellvertretend alle kleinen und großen Königinnen und Könige, die um den Jahreswechsel Spenden für benachteiligte und Not leidende Kinder in aller Welt sammeln.

Spenden für Aktion "Kinder stärken, Kinder schützen"

Madlen (13), Valentin (11), Jule (10) und Benjamin (11) trugen den traditionellen Segensspruch vor und schrieben den Segen an das große Portal von Schloss Bellevue. Im Anschluss stellten die Sternsinger das aktuelle Thema der Aktion "Kinder stärken, Kinder schützen" vor und machten deutlich, wie wichtig es ist, Kinder vor Gewalt zu schützen. Sternsingerin Lara (12) nahm die Spende des Bundespräsidenten entgegen, die für ein Sternsinger-Projekt in Indonesien, dem aktuellen Beispielland der Aktion Dreikönigsingen, bestimmt ist.

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Die Oberpfälzer Sternsinger vor dem Schloss Bellevue

Bundespräsident Steinmeier dankte den Sternsingern für ihren Besuch im Schloss Bellevue und griff das Motto der Sternsingeraktion auf: "Ihr bringt nicht nur den Segen, ihr bringt auch eine Botschaft. Und eure Botschaft an die Erwachsenen ist wichtiger denn je. Dass wir uns kümmern, um die Kinder, die Opfer von sexueller Gewalt sind, und die Botschaft, dass Kinder ihre Rechte brauchen", so der Bundespräsident. "Dazu braucht ihr Erwachsene, die hinschauen, die wissen, was Kinder brauchen, was sie wollen, und bei politischen Entscheidungen darüber nicht einfach hinweggehen."

Sternsinger auch im Kanzleramt

Am Donnerstag hatte bereits Bundeskanzler Olaf Scholz Sternsinger im Berliner Kanzleramt empfangen. Aus dem Bistum Regensburg waren Anna und Antonia Rieder (13), Katharina Rewitzer (14) und Maria Schulze (15) aus Luhe im Landkreis Neustadt an der Waldnaab dabei. Sie waren bestens vorbereitet nach Berlin aufgebrochen: Ihre neuen goldenen Kronen sind mit Perlen verziert. Die Gewänder sind maßgeschneidert und den neuen Stern aus Holz kann man zweimal auseinanderschrauben, damit er ins Gepäck passt.

Zusammen mit Sternsingern aus allen anderen 26 Bistümern in Deutschland sangen sie Kanzler Olaf Scholz ein Lied. Dann durften die Luher Ministrantinnen dem Bundeskanzler sogar die Hand schütteln.

Ministrantinnen sind auch Werbeträgerinnen für die Heimat

Ministrantenbetreuer Georg Hirsch hatte im Oktober im Werkheft des Kindermissionswerks "Die Sternsinger" das Preisrätsel gelöst und sich damit für die Spezialreise nach Berlin beworben. Als er nach der Zusage Pfarrer Arnold Pirner anruft und sagt "Wir fahren nach Berlin", glaubt der zunächst an ein Fußballspiel. Als dann aber das Wort "Bundeskanzler" fällt, sei er baff gewesen, erzählt der Geistliche.

Die vier Ministrantinnen im Gespräch mit Pfarrer Arnold Pirner.
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"Wir fahren nach Berlin": Sternsinger zu Besuch im Kanzleramt

Mädchen setzten sich bei demokratischer Wahl durch

Wer aus den Reihen der Ministranten nach Berlin fahren darf, wurde demokratisch entschieden. Nach drei Wahlgängen standen Anna, Antonia, Katharina und Maria fest. Sie mussten in den vergangenen Tagen schon viele Interviews geben.

Ein wichtiger Gegenstand ist im Kanzleramt verboten

Am Montag hatten sie sich den Reisesegen des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer abgeholt. Das Weihrauchfass allerdings musste zuhause bleiben, aus Sicherheitsgründen ist es nicht erlaubt im Kanzleramt. Ob sie den Bundeskanzler direkt ansprechen, da zögerten sie. Und schüttelten dann doch den Kopf. "Lieber nix sagen", fürchteten sie die Nervosität, etwas falsch zu machen.

Aus insgesamt 27 deutschen Bistümern kamen Kinder und Jugendliche in den Kostümen von Kaspar, Melchior und Balthasar mit jeweils einem Sternträger zu dem Empfang nach Berlin. Seit 1984 bringen die "Heiligen Drei Könige" jedes Jahr ihren Segen ins Bundeskanzleramt. Für das Bistum Passau reisten Sternsinger aus Altreichenau ins Kanzleramt, das Erzbistum München-Freising wurde vertreten von einer Gruppe aus dem Landkreis Landshut, aus Achdorf-Kumhausen. Auch aus den Bistümern Augsburg, Bamberg, Eichstätt, München-Freising und Würzburg fuhren Sternsinger nach Berlin.

💡 Die Sternsinger

Die Sternsingergruppen schreiben traditionell einen Segensspruch an die Haustüren - "C+M+B", das bedeutet: "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus). Zudem schwenken sie ein Weihrauchfass in den Zimmern. Mit Kronen und Mänteln und mit dem großen Stern, den sie vor sich hertragen, erinnern die Sternsinger an jene Sterndeuter, die laut biblischer Überlieferung das Jesuskind im Stall von Bethlehem besuchten. Im Lauf der Jahrhunderte wurden aus den Sterndeutern die Heiligen Drei Könige. Die Sammlung der Sternsinger ist heute weltweit die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Nach Angaben des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend haben die Sternsingerinnen und Sternsinger in Deutschland 2022 38,56 Millionen Euro an Spenden eingesammelt. In dieser Weihnachtszeit steht die Aktion unter dem Motto "Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit".

Video: Sternsinger bei Scholz

Sternsinger bei Scholz
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Sternsinger bei Scholz

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