Laut Meteorologen soll der April eher winterlich bleiben. Besonders ungemütlich ist es zur Zeit auf der Zugspitze: Temperaturen um minus 21 Grad, Sturmböen und Schneefall. Auf Deutschlands höchstem Berg liegen derzeit noch rund 3,68 Meter Schnee. Das sei viel aber kein Rekordwert, heißt es vom Deutschen Wetterdienst. 1944 hatten Wetterbeobachter auf der Zugspitze sogar schon mal 8,30 Meter Schnee gemessen.
Lawinengefahr steigt
In höheren Lagen hat es vielfach schon rund 20 Zentimeter geschneit, weitere 20 Zentimeter können heute im Laufe des Tages hinzukommen. Von den Berchtesgadener Alpen über die Chiemgauer bis hin zu den Bayerischen Voralpen, Werdenfelser- und Ammergauer Alpen herrscht derzeit eine erhebliche Lawinengefahr in höheren Lagen, also Lawinenwarnstufe 3 oberhalb der Waldgrenze.
Das Hauptproblem ist der Triebschnee. Der Neuschnee hat sich mit dem Altschnee oftmals nicht verbunden. Solche Triebschneeansammlungen können schon bei geringer Zusatzbelastung durch einen einzelnen Skifahrer Schneebrettlawinen auslösen. Und diese Schneebrettgefahr nimmt laut Bayerischem Lawinenwarndienst noch weiter zu. An vormals ausgesparten, jetzt wieder eingeschneiten, glatten Wiesenhängen und im lückigen Bergwald ist das Abrutschen des Schnees in Form von Gleitschneelawinen möglich.
Frostempfindliche Pflanzen im Garten sichern
Für Pflanzen im Garten und auf dem Balkon ist der Schnee jedoch kein Problem, sagt Magdalena Kühn, die zweite Vorsitzende des oberbayerischen Bezirksverbands für Gartenkultur und Landespflege. Im Gegenteil, er isoliert ganz gut und hält Kälte von den Blüten fern. Außerdem sei Schnee im April nichts Ungewöhnliches. Allerdings sollte man empfindliche Pflanzen vor Frost schützen - entweder, indem man sie mit einem Flies abdeckt oder – wenn möglich - noch einmal nach drinnen stellt. Die Meteorologen kündigen für die folgenden Nächte in Oberbayern weiter Temperaturen unter dem Gefrierpunkt an.
Auch Spargel friert
Die kalten Temperaturen machen auch den Spargelbauern Probleme. Die Pflanze sei nämlich sehr witterungsempfindlich, sagt Peter Strobl, Geschäftsführer des Spargelerzeugerverbands Südbayern e.V., auf Anfrage des BRs. Trotz der Abdeckung ist die Kälte für den Spargel sehr schlecht, da sie das Wachstum hemmt. Besonders betroffen sei der grüne Spargel. Bei ihm seien schon die ersten Knospen erfroren, da sie nur durch einen Folientunnel geschützt sind, sagt Strobl. So sei mit Ertragseinbußen zu rechnen.
Hopfen ist resistent
Ganz anders sieht es beim Hopfen aus. So früh hat der Frost noch keine Auswirkungen auf die Pflanzen. Selbst wenn erste Triebe erfrieren würden, kämen dann einfach weitere nach, berichtet Gabriel Krieglmeier, stellvertretender Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbands Hallertau e.V. Die Hopfenblüte ist erst im Juni und Juli.
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