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Fichte mit Borkenkäferbefall

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Wieder Borkenkäfer-Alarm in Bayern

Förster und Waldbesitzer fürchten heuer eine Borkenkäfer-Plage: In den Pheromonfallen, in denen sich um diese Jahreszeit nomalerweise rund 3.000 Käfer finden, sind es mancherorts schon über 10.000. Besonders betroffen ist Niederbayern.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die 700 000 privaten Waldbesitzer in Bayern sind alarmiert. Denn das Frühjahr war trocken und warm - gute Ausgangsbedingungen für den Borkenkäfer, der vor allem Fichten befällt. Wenn an den Stämmen Bohrmehl sichtbar ist, dann heißt es: Den betroffenen Baum so schnell wie möglich fällen und aus dem Wald abtransportieren.

"Die Gesamtsituation ist heuer sehr kritisch. Denn wir haben schlechte Ausgangsbedingungen: Der Sturm Niklas im Jahr 2015 und die folgenden Sommerjahre haben dafür gesorgt, dass die Borkenkäfer-Population relativ hoch ist, und diese jetzt relativ hohe Population trifft auf günstige Ausgangsbedingungen: Wir haben ein sehr trockenes Frühjahr, zum zweiten hatten wir einen sehr warmen April. "Michael Waldherr, Förster

Kontrolle der Befalls

Bayernweit gibt es ein Kontroll-Netz mit Borkenkäfer-Fallen. Die werden einmal pro Woche geleert. Bei mehr als 3.000 Schädlingen gilt die Borkenkäfer-Gefahr als sehr groß. In den letzten Wochen fanden sich vielerorts pro Falle schon 6.000 Käfer und mehr. Besonders hoch ist die Gefahr derzeit in fast ganz Niederbayern, der südlichen Oberpfalz und in den Wäldern um München.

Der Käfer profitiert vom Klimawandel

Mit dem Borkenkäfer müssen sich die Waldbesitzer künftig wohl noch öfter beschäftigen. Vor allem mit den Buchdrucker - der so heißt, weil seine Larvengänge auffällige Muster hinterlassen.

"Der Buchdrucker gehört zu den Arten, die vom Klimawandel profitieren werden. Es wird Regionen geben, wo die Fichte weiter bewirtschaftet werden kann, aber in anderen Regionen wird es sicher so sein, dass die Fichte durch den Buchdrucker rausgenommen wird. Und es kann sein, dass wir das jetzt schon teilweise erleben." Hannes Lemme, Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft"

Der Blick aufs Wetter

Ab einer Temperatur von 16,5 Grad schwärmt der Käfer aus und kann weitere Bäume befallen. Die Förster wünschen sich deshalb jetzt vor allem eines: nasskaltes Wetter.