Vortragekreuz aus Messing mit Corpus Christi, eingelassen sind Bergkristalle für die fünf Wunden Christi. Im Hintergrund ein bunt verglastes Kirchenfenster. Aufnahme aus der Münchner Frauenkirche (Symbolbild).
Bildrechte: BR/Natasha Heuse

Am Silvestertag 2022 ist der frühere Papst Benedikt XVI. gestorben. (Symbolbild)

    Tod Benedikts XVI.: Wie die Bistümer vorbereitet sind

    Am letzten Tag des Jahres 2022 ist der emeritierte Papst Benedikt XVI. gestorben. Die bayerischen Bistümer haben sich auf diesen Moment vorbereitet. Ein Überblick.

    Der frühere Papst Benedikt XVI. ist tot. "Schmerzerfüllt muss ich mitteilen, dass Benedikt XVI., Papst Emeritus, heute um 9:34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan verstorben ist", teilte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Silvestertag mit. Der Gesundheitszustand Benedikts hatte sich zuletzt verschlechtert. Er wurde 95 Jahre alt.

    Die Kirchen haben sich bereits auf eine mögliche Todesnachricht vorbereitet - auch in Benedikts Heimat Bayern.

    Läuteordnung für das Erzbistum München und Freising

    Das Erzbistum München und Freising wies beispielsweise alle seine Pfarreien in einer internen Mitteilung darauf hin, was im Todesfall veranlasst werden soll. Dazu gehört unter anderem die sogenannte Läuteordnung. Alle Kirchen sollen demnach zur nächsten vollen Stunde nach dem Erhalt der Todesnachricht 15 Minuten lang die Kirchenglocken läuten lassen. Drei Tage lang im Anschluss soll das jeweils um 16 Uhr wiederholt werden – außer es findet gerade eine Messe statt. Am Tag der Beerdigung soll dann jeweils am Ende des Requiems und zu Beginn der Beisetzungsfeierlichkeiten eine Viertelstunde lang geläutet werden.

    Ab dem dritten Tag vor der Beisetzung sollen darüber hinaus alle Flaggen von Kirchen und Gebäuden, die der Kirche gehören, auf halbmast gesetzt werden beziehungsweise mit Trauerflor beflaggt werden.

    Trauergeläut und Kondolenzbuch in Eichstätt

    Auch das Bistum Eichstätt hat festgelegt, wie die Kirchen in der Diözese auf den Tod von Benedikt XVI. reagieren werden. Die Glocken der Gotteshäuser im Bistum Eichstätt sollen für eine Viertelstunde läuten. Außerdem hisst das Bistum an allen Kirchen und kirchlichen Gebäuden Trauerbeflaggung.

    Wenige Tage nach dem Tod wird Bischof Hanke ein Requiem in der Eichstätter Schutzengelkirche feiern. Dort wird auch am Tag des Todes ein Kondolenzbuch aufgelegt werden. Zudem wird es auch ein digitales auf der Homepage des Bistums Eichstätt geben. Der Dom in Eichstätt steht für Trauerveranstaltungen nicht zur Verfügung, da er aufgrund von Bauarbeiten geschlossen ist.

    Porträt von Ratzinger im Bamberger Dom

    Im Erzbistum Bamberg wurden ebenfalls schon die Trauerbekundungen geplant. So soll im Dom ein Porträt von Joseph Ratzinger, wie der emeritierte Papst bürgerlich heißt, aufgestellt werden. So könnten Menschen vor Ort beten und sich von ihm verabschieden, heißt es. Ein paar Tage nach dem Tod soll darüber hinaus ein Requiem - eine Totenmesse - abgehalten werden. Details wie Glockengeläut und Trauerbeflaggung würden derzeit noch diskutiert.

    Augsburg plant Kondolenzbuch für emeritierten Papst

    Das Bistum Augsburg plant dagegen keine Vorgaben beim Läuten. Es sei aber davon auszugehen, dass alle katholischen Kirchen im Bistum das Trauergeläut anstimmen würden, ebenso wie im Augsburger Dom. Dort werde dann auch ein Kondolenzbuch ausgelegt. Der Bischof werde auch alle Pfarrer im Bistum dazu einladen, eine Messe für den verstorbenen Papst emeritus abzuhalten. Hinzu komme dann einige Tage nach dem Trauerfall voraussichtlich ein Requiem.

    Trauergeläut, Kondolenzbuch und ein Pontifikalrequiem in Passau

    Umfassend sind die Planungen auch im Bistum Passau. Sämtliche Pfarreien würden in ein gemeinsames Trauergeläut einstimmen. Im Passauer Stephansdom, im Papstgeburtsort in Marktl am Inn sowie auch in Altötting hätten die Gläubigen die Möglichkeit, sich in Kondolenzbücher einzutragen oder auch vor großen Portraits von Papst emeritus Benedikt XVI. ihm die letzte Ehre zu erweisen und sich zu verabschieden, heißt es.

    Bis zum Tag der Beisetzung würden die Kirchen und kirchlichen Gebäude halbmast oder mit Trauerflor beflaggt. Ebenso werde im Dom bis zum Tag der Beisetzung täglich um 18 Uhr der Rosenkranz gebetet. Ein Pontifikalrequiem werde ebenfalls stattfinden. Genauere Angaben dazu gibt es aber noch nicht.

    Bistum Würzburg sieht sich vorbereitet

    In Würzburg heißt es ausdrücklich: "Wir sind vorbereitet." Wie in den anderen Bistümern auch werde ein Requiem, eine Totenmesse, für den verstorbenen Papst abgehalten. Und die einzelnen Gemeinden seien dann ebenfalls dazu eingeladen, Gedenkgottesdienste zu halten und Trauergeläut einzustellen.

    Regensburg mit digitalem Kondolenzbuch für Benedikt XVI.

    Im Bistum Regensburg ist eine Bilderstrecke mit Stimmen von ehemaligen Weggefährten geplant, außerdem auch Glockengeläut und ein Requiem nach der Beerdigung in Rom. Das geplante Kondolenzbuch im Dom soll dabei nicht nur physisch vorliegen, sondern auch digital.

    Außerdem gebe es für alle Pfarreien des Bistums Sterbebilder von Benedikt XVI. Eine Delegation um den Bischof werde nach Rom fahren. Schon heute gebe es ein Bild von Ratzinger im Dom, vor dem Menschen beten würden.

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