Ein Skater läuft im Sonnenschein über die Brücke.
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Ein Skater läuft im Sonnenschein über die Brücke.

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Bis 39 Grad: Bayern erwartet die heißesten Tage des Jahres

Aus Spanien, Portugal und Frankreich kommt geballt heiße Luft nach Bayern. Hitze-Rekorde werden die nächsten Tage im Freistaat wohl nicht geknackt, aber die Temperaturen klettern auf bis zu 39 Grad. Nachmittags wird es besonders unangenehm.

Es wird eine heiße Woche im Freistaat. Am Dienstag könnte das Thermometer örtlich bis zu 38 Grad anzeigen, am Mittwoch eventuell sogar 39 Grad, prognostiziert der Deutsche Wetterdienst (DWD).

Eine noch extremere Hitze wird nach DWD-Einschätzung in Bayern aber ausbleiben. Für Rekorde von 40 Grad werde es wohl nicht reichen, auch wenn die Temperaturen sich dieser Marke annähern könnten, heißt es.

Das Positive: Die Luft ist relativ trocken, es kommt keine allzu schwüle Hitze. Und auch die Nächte werden nicht allzu warm.

Am Mittwoch bis 39 Grad - auch in zweiter Wochenhälfte heiß

Am Dienstag steigen die Temperaturen auf etwa 32 Grad im Passauer Raum, auch im Berchtesgadener Land zum Beispiel oder im Chiemgau. Am heißesten dürfte es im Landkreis Aschaffenburg mit bis zu 38 Grad werden. Der bisherige Hitzerekord in Bayern liegt bei 40,4 Grad, gemessen 2019 in Kahl am Main. Der wird wohl nicht geknackt.

Am Mittwoch verlagert sich der Hitzeschwerpunkt ostwärts, dann werden es etwa 32 Grad am Bodensee und bis zu 39 Grad rund um Bamberg oder Regensburg. Am Mittwochabend sind in der Westhälfte erste Wärmegewitter möglich.

In der Nacht zum Donnerstag und am Donnerstag überquert uns eine Kaltfront mit einzelnen Schauern und Gewittern, danach kommt zwar etwas kühlere Luft mit, es reicht am Donnerstag aber immer noch für Temperaturen um 29 Grad, am Freitag pendeln sie sich bei 32 Grad ein. Auch das kommende Wochenende wird hochsommerlich.

Nachmittags herrscht die größte Hitze

Auch wenn sich der Begriff "Mittagshitze" hartnäckig hält: Die heißeste Zeit des Tages ist im Hochsommer etwa zwischen 16.30 und 17.00 Uhr. Mittags "brennt" zwar die Sonne am stärksten, aber die Erwärmung folgt zeitlich etwas versetzt, so dass die Höchstwerte erst am späteren Nachmittag erreicht werden.

Das bayerische Gesundheitsministerium gibt Empfehlungen, wie sich die Hitze gut überstehen lässt, etwa durch das Abdunkeln der Wohnung, die Vermeidung von Stress und "Wenn möglich, halten Sie eine Mittagsruhe." Ebenso wichtig: Ausreichend Trinken, allerdings nicht unbedingt die eiskalte Cola: "An heißen Tagen gilt: Generell sollte die Flüssigkeit weder sehr kalt noch sehr heiß sein." Beim Essen sei leichte Kost sinnvoll, etwa Salate, Gemüse oder Obst, das viel Wasser enthält.

Deutsche Bahn bietet Sonderkulanzregelung wegen Hitze an

Bahnkunden, die angesichts der vorhergesagten Sommerhitze auf ihre Fahrt verzichten möchten, können ihre Tickets auch später nutzen. Die Deutsche Bahn bietet dafür eine Sonderkulanzregelung an, wie eine Sprecherin des Unternehmens am Montag mitteilte. Alle Fahrgäste, die am Dienstag oder Mittwoch ihre geplante Reise verschieben wollen, könnten ihr bereits gebuchtes Ticket für den Fernverkehr bis einschließlich Mittwoch der Woche darauf (27. Juli) flexibel nutzen.

Diese Regel gelte auch für zuggebundene Tickets, also Spar- und Supersparpreise. Auch die Sitzplatzreservierungen lassen sich der Bahn zufolge kostenfrei stornieren.

Die Deutsche Bahn hat für Dienstag und Mittwoch die Zugbindung für fest gebuchte Fernzüge aufgehoben.
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Die Deutsche Bahn hat für Dienstag und Mittwoch die Zugbindung für fest gebuchte Fernzüge aufgehoben.

Wie wird das Wetter im August?

Dieser Sommer sei auf jeden Fall als besondere Situation einzuordnen, sagt BR-Wetterexperte Michael Sachweh, da schon der Juni teils deutlich überwärmt war, und das ging im Juli so weiter. Besonders die Trockenheit sei sehr ungewöhnlich. Lediglich 60 Prozent der für den Zeitraum üblichen Regenmenge sei gefallen, das merke insbesondere die Landwirtschaft, wo die Trockenheit zunehmend zum Problem werde.

Prognosen für einen warmen August will Sachweh nicht abgeben. Seriös ließen sich eigentlich nur sieben bis zehn Tage prognostizieren. Sein Bauchgefühl aber sage: "Es ist sehr selten, dass nach zwei überwärmten Monaten noch ein dritter folgt", er tippe deshalb auf einen wechselhaften und nicht so heißen August.

Grafik: Bayernkarte - Wetterwarnungen des DWD

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Unwetterwarnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:

Stufe 1 (gelb): Gewitter: elektrische Entladung, auch in Verbindung mit Windböen ab 50 km/h.

Stufe 2 (orange): Starkes Gewitter: in Verbindung mit Sturmböen, schweren Sturmböen bis 104 km/h, Starkregen oder Hagel

Stufe 3 (rot): Schwere Gewitter: mit Hagelschlag, heftigem Starkregen oder orkan(artigen) Böen bis 119 km/h, ggf. Tornadogefahr (rot)

Stufe 4 (dunkelrot): Extremes Gewitter: mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen orkan(artigen) Böen ab 120 km/h, ggf. Tornadogefahr.

Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung

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