Auf der Messe in Nürnberg präsentieren die Werkstätten mit 160 Ausstellern vielfältige Leistungen und Produkte, vom Design und Kunsthandwerk über Bio-Lebensmittel, Möbel und Spiele. An vier Tagen, vom 18. bis 21. April, können sich die Besucher über die Bedeutung von Werkstätten für Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft und ihre Leistungen informieren. Zudem zeigen zahlreiche Mitmach-Angebote viele Facetten eines inklusiven Miteinanders.
Bundesteilhabegesetz als Thema
Ein wichtiges Thema auf der Werkstätten Messe wird unter anderem das Bundesteilhabegesetz sein und seine Auswirkungen auf die Werkstätten in Deutschland. Bisher hat nur Bayern seit Anfang dieses Jahres das Bundesteilhabegesetz in Landesrecht umgesetzt. Ziel des Gesetzes ist es, Menschen mit einer Behinderung bessere Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe und auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Gleiche Lebensverhältnisse für alle
Etwa zehn Prozent der Menschen in Bayern leben mit einer Behinderung. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen befürchtet, dass die Auslegung des Bundesteilhabegesetzes je nach Land sehr unterschiedlich erfolgen könnte. Dadurch könne die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse behinderter Menschen in Deutschland gefährdet sein, teilt die Arbeitsgemeinschaft auf Nachfrage mit.
Ausführungsgesetz in Bayern
Mit dem Ausführungsgesetz in Bayern habe sich die Mitbestimmung in den Werkstätten durch mehr Geld für eine Frauenbeauftragte und Werkstättenräte verbessert. Gleichzeitig gibt es aber auch Kritik: Bei der Wahl von nötigten Assistenzsystemen und bei der Wahl einer Tätigkeit oder Unterbringung seien die Mitbestimmungs- und Wunschmöglichkeiten eingeschränkt worden. Bundesweit arbeiten die über 700 Werkstätten als Zuliefer- und Herstellungsbetriebe für zahlreiche Wirtschaftsunternehmen.