An manchen Bäumen in der Obstplantage von Rainer Böhm hängen Äpfel, die gerade einmal pflaumengroß sind und erhebliche Frostschäden haben. Schuld an der miserablen Ernte ist der Frost in der Nacht vom 19. auf den 20. April. Damals standen die meisten Obstbäume schon in voller Blüte.
"Normalerweise hängen an den Apfelbäumen 100 bis 120 Früchte, heuer sind es teilweise nur 20 – wenn überhaupt." Rainer Böhm, Obstbauer aus Effeldorf
Frostschäden auch am Untermain
Auch im unterfränkischen Kahlgrund, dem Spessart und der Untermainregion müssen die Obstbauern empfindliche Einbußen hinnehmen. Die offenen Blüten vieler Apfel-, Birnen- und der anderen Obstsorten auf den Streuobstwiesen waren erfroren. Dort, wo bereits kleine Früchte an den Bäumen hingen, wie bei Birnen und Kirschen, fielen diese einige Tage nach dem Frost wieder ab. Am Kastanienhof in Klingenberg kann Emanuel Ludwig gerade einmal die Hälfte der üblichen Apfelernte einfahren.
"Wir haben 70 bis 90 Prozent Ernteausfall in den betroffenen Regionen." Dieter Wissel aus Mömbris, Betreiber einer mobilen Obstkelter
Laut Thomas Riehl, Geschäftsführer des Verbands der Fränkischen Obstbauern, waren allerdings nicht alle Regionen Unterfrankens vom Frost betroffen. So sei es beispielsweise entlang der Mainschleife nicht ganz so kalt gewesen.
Weniger Pflaumen und Zwetschgen erfroren
Bei den Pflaumen und Zwetschgen fallen die Ernteausfälle geringer aus, sagt Angelika Flohr, Geschäftsführerin der Absatzgenossenschaft Sommerhausen. Hier bewege sich der Ernteausfall bei 30 bis 40 Prozent
Konsequenz: Heimisches Obst wird teurer
Die Verbraucher werden den geringen Ertrag im Geldbeutel spüren: Das Obst wird teurer, dafür aber sei es von der Qualität her sehr gut, meint Rainer Böhm.
"Die Früchte sind oft relativ groß, schön ausgefärbt und haben eine gute Süße." Rainer Böhm, Obstbauer aus Effeldorf