Professor Oliver Fischer von der TU München wird mit seinem sechsköpfigen Team unter anderem mit hydraulischen Pressen zunächst ein Segment mit zwischen 40 und 400 Tonnen belasten. Dafür wird ein 32 Meter langer und 1,80 Meter langer sogenannter Belastungsträger genutzt. Fischer und seine Wissenschaftler wollen mit dem Test herausbekommen, welche Belastungen diese alte Brücke tatsächlich aushält.
Belastung bis an die Grenze
Bislang gibt es nur Labortests für alte Brücken. Fischer will nun sehen, wie viel eine alte Brücke – wie die in Hammelburg – tatsächlich aushält. Hintergrund dafür ist: Rechnerisch weisen Brücken nach mehr als 50 Jahren - unter anderem durch die Belastung - große Defizite auf und werden saniert oder gar abgerissen, obwohl keine Schäden zu sehen sind, die diese bestätigen. Laut Fischer wird anhand verschiedener Sensoren die Brücke stetig vermessen. Fischer geht nicht davon aus, dass die Brücke bricht.
"Unser klares Ziel ist, neue Ansätze zum Umgang mit älteren Brücken zu formulieren und die Tragreserven noch besser aber dennoch sicher auszunutzen. Dadurch können im Einzelfall Ressourcen und Geld gespart werden." Professor Oliver Fischer, TU München
Laut Fischer sind bundesweit 65 Prozent aller rund 50.000 Brücken älter als 30 Jahre. Der größte Teil davon sei älter als 50 Jahre. Bayernweit sollen momentan 417 Brücken saniert werden.