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Modellansicht des geplanten Frankenschnellweges

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Weitere Verzögerung beim Frankenschnellweg

Der geplante Ausbau des Frankenschnellwegs in Nürnberg verzögert sich weiter. Für die Umweltverträglichkeits-Studie sind neue Untersuchungen nötig. Der Bund Naturschutz kritisiert erneut die Stadt Nürnberg.

Der Baubeginn für den Ausbau des Frankenschnellwegs verzögert sich erneut. Die dafür nötige Umweltverträglichkeits-Studie sollte eigentlich schon im Jahr 2017 fertig sein. Die Stadt hatte diese auf Drängen des Bund Naturschutzes in Auftrag gegeben. Nun ist klar: für das Gutachten sind neue Berechnungen notwendig. 

Baustellen-Verkehr muss neu berechnet werden

Nürnbergs zuständiger Bürgermeister Christian Vogel rechtfertigt die Neuplanungen mit dem Baustellen-Verkehr, der inzwischen neu berechnet werden müsse. "Beim Thema Diesel-Diskussion, Abgas-Emissionen hat sich die Grundlage verändert." Der zweite Grund sei, dass die geplante Stadtbahn nach Kornburg nicht gebaut werde. Hier müssten Auswirkungen neu geprüft werden.

Bund Naturschutz kritisiert Verzögerung

Der Bund Naturschutz (BN) wirft der Stadt Nürnberg vor, "kapitale Fehler" bei der Planung des Frankenschnellweges gemacht zu haben. Gleichzeitig kritisiert der Landesbeauftragte, Richard Mergner, eine weitere Verzögerung. "Es ist der Planungsfehler der Stadt gewesen, keine Umweltverträglichkeitsstudie zu machen. Es ist auch ihr Planungsfehler gewesen, den Pfeiler, durch den die zentralen Leitungen für den Bahnverkehr führen, nicht zu beachten. Deswegen sind jetzt massive Umplanungen erforderlich", so Mergner.

Stadt macht Bund Naturschutz für Verzögerung verantwortlich

Die Stadt allerdings macht den Bund Naturschutz grundsätzlich für die zahlreichen Verzögerungen verantwortlich. Der BN hatte das Projekt jahrelang komplett abgelehnt und mit Einwänden und zahlreichen Klagen bis zum Europäischen Gerichtshof zu verhindern versucht. Bund Naturschutz und Stadt verhandeln nun seit Monaten über einen Vergleich, ein anhängiges Gerichtsverfahren ruht. Nürnbergs zuständiger Bürgermeister Christian Vogel bezeichnet die Verzögerung für die Stadt als "unschönen Moment", da gebe es "nichts drum herum zu reden".

Jahrelanger Streit um kreuzungsfreien Ausbau

Die Stadt Nürnberg plant seit Jahren, die Strecke mit morgendlichem Dauerstau kreuzungsfrei auszubauen. Dazu ist ein zwei Kilometer langer Tunnel geplant. Derzeit wird mit Kosten in Höhe von 500 Millionen Euro für das Projekt gerechnet. Der Freistaat hatte bereits Fördermittel in Höhe von mehreren Millionen Euro zugesagt. Deshalb hatte die Stadt Nürnberg bereits Personal für die Bauplanung eingestellt. Allerdings hatte sich der Beginn der Arbeiten immer wieder verzögert.