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Zelt über einer Fliegerbombe im April in Neu-Ulm

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Weitere Fliegerbomben in Neu-Ulm möglich

Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr müssen sich die Neu-Ulmer auf eine große Evakuierung einstellen. Gestern wurde wieder eine Fliegerbombe am Südstadtbogen gefunden – und es könnte sein, dass das nicht die letzte war.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Erst Mitte März mussten die Anwohner rund um die Baustelle am "Südstadtbogen" das letzte Mal aus ihren Häusern. Schon damals wurde eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe gefunden – genau der gleiche Typ Bombe, den die Bauarbeiter am Dienstag entdeckt haben. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass die Häuser rund um die Baustelle diese Woche nicht das letzte Mal evakuiert werden müssen.

Baustelle war Angriffsziel im Zweiten Weltkrieg

Der Grund dafür ist die Baustelle selbst. Denn im Zweiten Weltkrieg lag am Ort der Baustelle ein Eisenbahn-Knotenpunkt und einer der Hauptumschlagsplätze für die Munitionstransporte. Und damit war diese Stelle auch eines der Hauptangriffsziele im Jahr 1944. Damals wurde auch die Nachbarstadt Ulm schwer getroffen. Wie viele Bomben genau gefallen sind und wo möglicherweise noch Blindgänger lauern, lässt sich heute aber nicht mit Sicherheit sagen.

Metallschrott im Boden

Dass früher ein Bahnhof am Ort der Baustelle lag, ist auch der Grund dafür, dass man das Gelände nicht vor den Bauarbeiten nach Bomben absuchen konnte. Denn unter der Erde befinden sich damit immer noch Überreste von Gleisanlagen, Kabeln und zahlreichen metallischen Gegenständen.

Aufwändige Bodenuntersuchung

All diese metallischen Gegenstände werden bei einer Bodenuntersuchung angezeigt und es muss erst überprüft werden, ob es sich möglicherweise um einen Blindgänger handelt. Es gibt also laufend Warnmeldungen, auch wenn im Boden tatsächlich nur ein Ofenrohr liegt. Doch erst wenn feststeht, dass es sich nicht um einen Blindgänger handelt, können die Bauarbeiten in der nächst-tieferen Erdschicht weitergehen.

Bombe wurde gesichert

Dass an diesem Freitag das Gebiet wegen einer Bombe evakuiert werden muss, steht aber schon sicher fest. Der Kampfmittelräumdienst hat die Fliegerbombe bereits am Fundort gesichert, von ihr geht keine Gefahr aus. Am Freitag soll dann die Entschärfung stattfinden.

Am Freitag wird die Bombe entschärft

Dafür müssen im Radius von 500 Metern alle Häuser evakuiert werden. Das wird ab 8 Uhr morgens geschehen. Dann wird auch der gesamte öffentliche Verkehr weiträumig umgeleitet, auch Züge werden nicht am Neu-Ulmer Bahnhof halten. Am frühen Nachmittag soll dann die Bombe entschärft werden.