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Archivbild: Neubausiedlung in Regensburg

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Regensburger Korruptionsaffäre: Bauträger sitzt in U-Haft

Regensburger Korruptionsaffäre: Bauträger sitzt in U-Haft

Ein Bauträger sitzt wegen des Verdachts, den vorläufig suspendierten OB Joachim Wolbergs bestochen zu haben, seit Montag in U-Haft. Dem nun festgenommenen Bauträger wird Bestechung in zwei Fällen und Vorteilsgewährung vorgeworfen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, "besteht der dringende Verdacht, dass der beschuldigte Unternehmer von 2012 bis Mitte 2016 insgesamt knapp 130.000 EUR an den vom Oberbürgermeister geführten SPD-Ortsverein Regensburg Stadtsüden spendete, um positive Entscheidungen der Stadtverwaltung für das von ihm geführte Immobilienunternehmen herbeizuführen." Um die Herkunft der Spenden zu verschleiern, wurden sie demnach gestückelt - unter der Veröffentlichungsgrenze von 10.000 Euro - überwiesen. Im Gegenzug soll Wolbergs die Stadtverwaltung entgegen deren Bedenken Ende 2014 und erneut Ende 2015 angewiesen haben, die Wohnbebauung auf einem Grundstück im Außenbereich baurechtlich zu ermöglichen, das das Unternehmen des Beschuldigten erworben hatte, heißt es wörtlich in einem Schreiben der Staatsanwaltschaft.

Weitere Anklagen möglich

Angeklagt sind bisher vier Personen: Regensburgs Oberbürgermeister Wolbergs, der Bauträger Volker Tretzel, dessen ehemaliger Geschäftsführer und der einstige Regensburger SPD-Fraktionschef Norbert Hartl. Alle außer Hartl saßen auch bereits in Untersuchungshaft, wurden aber unter Auflagen wieder freigelassen.

Im Zentrum der Vorwürfe steht die Vergabe eines Kasernenareals an den Bauträger. Er soll es unter anderem deshalb bekommen haben, weil er fast eine halbe Million an Wolbergs SPD-Ortsverein gespendet hat. Wolbergs bestreitet bis heute die Vorwürfe. Gestern veröffentlichte er ein Video, in dem er seine Unschuld beteuert und um die Rückkehr ins Amt kämpft.

Schaidinger im Visier der Ermittler

Im Fokus der Ermittler ist außerdem Wolbergs' Amtsvorgänger Hans Schaidinger (CSU). Er soll die Grundstücksvergabe eingefädelt haben und dafür unter anderem einen Beratervertrag bei dem angeklagten Bauträger Tretzel erhalten haben. Monatshonorar: 20.000 Euro. Auch hier laufen die Ermittlungen weiter, ein Ergebnis ist noch nicht absehbar. Außerdem gibt es weitere Beschuldigte, die in den Fall verstrickt sein sollen, die genaue Zahl ist aber unbekannt.