Wegen der Corona-Pandemie brauchen Krankenhäuser, Heime und Apotheken derzeit mehr Desinfektionsmittel als gewöhnlich. Damit der gestiegene Bedarf gedeckt werden kann, helfen jetzt auch viele Schnapsbrennereien mit: Sie produzieren Ethanol, das zur Herstellung von Desinfektionsmitten benötigt wird. Auch Schnapsbrenner Georg Birkle aus Weißenhorn im Landkreis Neu-Ulm stellt neuerdings Ethanol her. "Wir wollen in der Krise unseren Beitrag leisten", sagt Birkle.
Ethanol statt Birnenschnaps
Birkle brennt seit 17 Jahren Schnaps, zum Beispiel aus handverlesenen Birnen. Das heißt: Jeder Stängel wird entfernt, bevor die Früchte verarbeitet werden. Beim Ethanol kommt es auf etwas anderes an: Der Alkohol muss möglichst hochprozentig sein.
Apotheke stellt Desinfektionsmittel her
Die Herstellung ist aufwändig: Der Vorgang dauert drei Stunden. Aus 100 Litern Birnen-Maische entstehen sechs Liter Ethanol. Für die hat Birkle schon einen Abnehmer, nämlich die Praxis des Weißenburger Zahnarztes Dr. Williams. Sie lässt das aus Birnen gewonnene Ethanol von einer Apotheke zu Flächendesinfektionsmittel weiterverarbeiten.