Es ist was los im Geschenke- und Haushaltswarenladen Sonna in der Weidener Fußgängerzone. Kunden stöbern nicht nur, sondern kaufen auch. Vor allem nachmittags hat Tobias Sonna gut zu tun. Er freut sich, dass nach mageren Corona-Jahren die Laufkundschaft zurück ist in seinem Laden. Auch dank des Christkindlmarktes direkt vor seiner Tür. Doch er spürt auch eine Kaufzurückhaltung bei den Leuten. Wer kann, setzt lieber auf Qualität und Nachhaltigkeit, statt auf Quantität: Lieber die Pfanne, die die Wärme gut leitet und Energie spart, als das billigere Modell. Lieber Dekoration mit LED statt herkömmliche Beleuchtung.
Seit eineinhalb Wochen steigt die Kauflaune
Im Spielwarenladen von Margit Wallner am Stadtrand fällt die Bilanz eher durchwachsen aus. Die ersten Geschenke gingen schon im Oktober über die Theke, der November sei normal gewesen, der erste Advent auch, doch dann kamen nur mehr wenige Kunden. Erst seit eineinhalb Wochen steigt die Kauflaune wieder an. Die Leute kämen inzwischen mit einem bestimmten Budget, das sie ausgeben wollen, einem Limit, sagt Wallner. Unterbrochene Lieferketten oder Lieferschwierigkeiten hätten keine Rolle gespielt im Weihnachtsgeschäft, nur einzelne Artikel seien vergriffen oder nicht lieferbar, das bestätigen beide Weidener Einzelhändler.
Verbandssprecher ist zufrieden
Für den Einzelhandelsverband Bayern fällt das Weihnachtsgeschäft besser aus als erwartet. In Anbetracht der schwierigen Rahmenbedingungen sei man "wirklich zufrieden", sagt Sprecher Bernd Ohlmann. Das Weihnachtsgeschäft in Bayern sei heuer deutlich besser gelaufen als im Vorjahr, aber noch 10 bis 15 Prozent entfernt vom Jahr 2019, dem letzten Vor-Corona-Jahr. Nicht alle hätten den Gürtel enger geschnallt bei den Weihnachtsgeschenken, so Ohlmann. Und auch die Mischung hätte gepasst heuer: Die Weihnachtsmärkte haben wieder offen, es gibt keinerlei Corona-Beschränkungen mehr beim Einkaufen und der Schnee und die Kälte in weiten Teilen Bayerns hätten ebenso positiv beigetragen zum Weihnachtsgeschäft.
Jedes vierte Geschenke ist ein Gutschein
Verkaufsschlager sind nicht nur in Weiden die klassischen Weihnachtsgeschenke, also Uhren, Schmuck, Parfum, Spielsachen, Bücher, warme Winterbekleidung und Wintersportartikel. Und als absolute Nummer Eins nennt Ohlmann den "weihnachtlichen Problemlöser Nummer Eins", also Gutscheine. Sie machen etwa ein Viertel der Geschenke aus. Deshalb erwartet der Handelsverband auch, dass das Christkind in der kommenden Woche eine Ehrenrunde durch Bayern drehen wird. Dann, wenn Gutscheine und Bargeld-Geschenke eingelöst werden.
Viele setzen auf ideelle Geschenke
In Weiden setzen dieses Jahr allerdings viele statt auf Geschenke auf Geselligkeit und Zusammensein an Weihnachten. Bei einer Umfrage nannten viele auch Gesundheit als größtes Gut, das unbezahlbar sei. Andere wiederum sind gespannt auf die größte Weihnachtsüberraschung, nämlich die Rechnungen von Strom, Gas und anderen Nebenkosten, die ihnen bald ins Haus flattern werden.
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