Heute ist letzter Schultag vor Weihnachten, morgen beginnen die Ferien. Für viele startet damit die Ski-Saison. Doch sind Skifahren, Snowboarden und Langlaufen bei diesen frühlingshaften Temperaturen überhaupt möglich? Die Antwort ist "Ja".
Gute Bedingungen für Wintersportler
Die oberbayerischen Skigebiete zehren von dem Schnee, der vor gut einer Woche gefallen ist. Auch die Minustemperaturen rund um den vierten Advent und der Maschinenschnee sorgen für brauchbare Unterlagen. So öffnet das Skigebiet Garmisch-Classic heute eine weitere Talabfahrt, und das trotz Tauwetter.
Ab sofort läuft neben der Hausbergbahn jetzt auch die Kreuzeckbahn. Zusätzlich werden am Hexenkessel weitere Pisten geöffnet. Die Bedingungen im Skigebiet Garmisch-Classic seien trotz der milden Temperaturen hervorragend, sagt Verena Tanzer von der Bayerischen Zugspitzbahn. Während es in den nächsten Tagen in tieferen Lagen eher regnet, wird auf Deutschlands höchsten Berg mit Neuschnee gerechnet.
Skifahren auf der Zugspitze nur auf Naturschnee
Auf der Zugspitze gibt es keine künstliche Beschneiung. Doch bisher lässt auch der Naturschnee auf sich warten. Derzeit liegen etwa 60 Zentimeter in Deutschlands höchstgelegenen Skigebiet. Im vergangenen Jahr war es mit etwa 120 Zentimetern doppelt so viel. Während sich die Temperaturen im Tal in den nächsten Tagen im Plusbereich einpendeln, herrschen dann in 2.900 Metern Höhe Werte um den Gefrierpunkt. Derzeit sind von rund 60 Pistenkilometern etwa die Hälfte befahrbar.
Die Pistenraupen auf der Zugspitze bekommen in den nächsten Tagen Arbeit
Auch AlpenPlus Verbund trotzt dem Tauwetter
Auch in den Landkreisen Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen ist Skifahren möglich. Im AlpenPlus Verbund mit Spitzingsee-Tegernsee, Brauneck und Sudelfeld sind noch viele Abfahrten offen. Am Berg - etwa im Skiparadies Sudelfeld – liegt rund ein halber Meter Schnee, an der Talstation sind es noch rund 20 Zentimeter. Auch hier wurde mit künstlicher Beschneiung nachgeholfen, sagt Antonia Asenstorfer von AlpenPlus. Doch damit sei auch für Grundlage gesorgt und das helfe gerade jetzt bei dem warmen Temperaturen. Trotz Tauwetter sind sogar die Talabfahrten weiter möglich.
Gute Buchungslage trotz Energiesorgen und Inflation
Von Garmisch-Partenkirchen bis zum Sudelfeld freuen sich die Liftbetreiber endlich auf normale Weihnachtsferien ohne Corona-Einschränkungen. Auch die Buchungszahlen in den Tourismusorten sprechen für sich. Die Auslastung sei sehr gut, freie Betten zu finden fast aussichtslos, und von Inflation und Energiekrise sei nicht viel zu spüren, heißt es von den Tourismusverbänden der Region. Auswirkungen der Energiekrise auf Urlaubsbuchungen kann Daniel Schimmer, der Kreisvorsitzende des Hotel-und Gaststättenverbands in Garmisch-Partenkirchen (DEHOGA), nicht feststellen.
Skiparadise Sudelfeld hofft auf Neuschnee im neuen Jahr
Energiesparen auch in Skigebieten
Die Energieproblematik hält sich in den Skigebieten in Grenzen, heißt es auf BR24-Nachfrage. Teilweise laufen die Lifte etwas langsamer, die Sitzheizungen und Heizpilze bleiben aus. Im Großen und Ganzen ist es für die Gäste aber wie immer. Auch die Pisten sind nicht weniger präpariert oder beschneit. Schneekanonen werden jetzt gezielter eingesetzt. Bei dem aktuell warmen Wetter kann man nicht beschneien. Stattdessen greifen die Liftbetreiber auf Kunstschneedepots zurück, die bei Minus-Temperaturen produziert wurden. Das aber hat am vergangenen Wochenende zu Protesten geführt.
Klimaaktivisten: "Energie verpulvern – ohne uns!"
Naturschützer und Klimaaktivisten protestierten am vergangenen Sonntag in Garmisch-Partenkirchen gegen die Umweltbelastung durch Schneekanonen. An der Talstation im Classic-Skigebiet machten sie auf Energie- und Wasserverbrauch aufmerksam. Während Tausende von Skifahrern auf der Piste waren, versuchten zehn Aktivisten der Organisation "Mountain Wilderness", ein großes Peace-Zeichen zusammen mit einem Slogan mit biologisch abbaubarer Farbe auf die Skipiste schreiben. Jedoch war die Veranstaltung nicht angemeldet und daher wurde sie von der Polizei aufgelöst. Den Aktivisten droht jetzt eine Geldbuße.
Das war einmal - so hat es noch vor einer Woche auf der Langlaufloipe Kaltenbrunn/Klais ausgesehen
Langlaufloipen leiden unter Tauwetter
Waren die Täler noch am vierten Advent weiß verschneit, ziehen sich jetzt wieder grüne Wiesen am Alpenrand entlang. Für die Langläufer waren schon einige Loipenkilometer gespurt - zum Beispiel in Ettal, in Kaltenbrunn und Klais. Auch auf der Monialm bei Bayrischzell herrschten bereits gute Bedingungen. Doch Regen und Föhn haben die weiße Auflage dahinschmelzen lassen. Die Hoffnung richtet sich auf das neue Jahr und auf Frau Holle, die dann vielleicht für neuen Langlaufspaß sorgt.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!