Gut vier Jahre lang hat ein 200 Kilogramm schweres Wildschwein im Wildpark Mehlmeisel den Namen "Putin" getragen - doch wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist damit nun Schluss. Der russischstämmige Keiler wird künftig "Eberhofer" heißen. Dieser Name setzte sich bei einer Online-Abstimmung durch, wie der Wildpark im Landkreis Bayreuth bekanntgab.
Fast 1.200 Stimmen für Umbenennung "Putins" in "Eberhofer"
"Wir sind ein harmonischer, schöner kleiner Wildpark und da passte so ein Name einfach nicht rein", sagt Betreiber Eckard Mickisch mit Blick auf den nunmehr aus dem Gehege verbannten Namen des russischen Präsidenten. "Eberhofer" erhielt 1.198 Stimmen, an zweiter Stelle folgte "Gustl", für den 1.013 Teilnehmer der Abstimmung votierten.
Der Vorschlag "Eberhofer" stammt demnach aus der Unterhaltungssendung "Ringlstetter" im Bayerischen Rundfunk. Dort war man auf die Schweine-Umbenennung aufmerksam geworden.
Der Name ist eine Anspielung auf die von Rita Falk verfassten und teils verfilmten Krimis, in denen ein Ermittler mit dem Namen "Franz Eberhofer" im Mittelpunkt steht.
Selenskyj oder Klitschko: Politischer Name nicht gewollt
Zur Auswahl standen außerdem "Igor", "Frederick" und "Mir". Die Betreiber hatten die fünf Vorschläge aus gut 2.700 Einsendungen ausgewählt. Als Favoriten kristallisierten sich eigentlich "Selenskyj" oder "Klitschko" heraus, wurden aber nicht in die Endrunde genommen. Er wolle nicht mehr politisieren, sagt Betreiber Mickisch.
Wildpark Mehlmeisel sucht neuen Namen wegen Ukraine-Krieg
Das Wildschwein war schon als Frischling in den oberfränkischen Park gekommen. Weil der Keiler russischstämmig sei, habe er ihn mit einem Schmunzeln Putin genannt, sagt Mickisch. Mittlerweile habe sich herausgestellt, "dass keine Sau so einen Namen verdient hat". Kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine entschied er sich für die Umbenennung, vorübergehend wurde das Tier "Nobody" gerufen. Schon allein aus Respekt für ukrainische Geflüchtete, die in dem Park freien Eintritt hätten, habe der Name weggemusst, sagt Mickisch.
Das Wildparkteam hoffe nun, dass Moderator Hannes Ringlstetter, wie er es ankündigt hatte, zur Umbenennung des Keilers nach Mehlmeisel kommt.
Mit Material von dpa.
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