Führungswechsel an der Spitze der mittelfränkischen Polizei. Mit Roman Fertinger ist heute der Präsident des Polizeipräsidiums Mittelfranken mit einem Festakt in den Ruhestand verabschiedet worden. Seit Sommer 2018 hatte Fertinger das Amt inne. Als sein Nachfolger wurde Adolf Blöchl benannt. Der 59-Jährige war zuletzt Polizeivizepräsident des Polizeipräsidiums Mittelfranken und somit Fertingers Stellvertreter.
Lob für den "Herzblut-Polizist"
Rund 250 Gäste waren zu Fertingers Verabschiedung in den historischen Nürnberger Rathaussaal geladen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bezeichnete Roman Fertinger in seiner Rede als "Herzblut-Polizist", der seinen Beruf "von Grund auf erlernt" habe. Fertinger hatte seine Karriere bei der Polizei vor knapp 48 Jahren als Streifenpolizist begonnen und sich dann Stück für Stück hochgearbeitet. Von 2006 bis 2011 war er Polizeidirektor in Fürth, ehe der heute 65-Jährige dann ins Polizeipräsidium Mittelfranken nach Nürnberg wechselte. Dort rückte er ins Amt des Polizeivizepräsidenten auf. Im Sommer 2018 folgte Fertinger dann auf Johann Rast und wurde Präsident des Polizeipräsidiums Mittelfranken.
Mittelfränkische Städte stehen gut da
Der Innenminister lobte Fertingers Arbeit als mittelfränkischer Polizeipräsident und verwies dabei auf die gute Kriminalstatistik vieler fränkischer Städte. Fürth sei die sicherste Großstadt in ganz Deutschland, gefolgt von Erlangen. Und bei den Großstädten mit über 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern rangiere Nürnberg immerhin auf Rang vier. Fertinger betrachtet diesen Erfolg als Teamleistung. Man müsse als Polizeiüpräsident "wie ein Fußballtrainer" sein: Konflikte lösen, Menschen zusammenführen und inhaltlich immer wieder neu ansetzen, sagte Fertinger mit Blick auf die rund 5.000 ihm unterstellten Polizistinnen und Polizisten in Mittelfranken.
Fan von "Hubert und Staller"
Als Ruheständler will sich Fertinger nun wieder mehr um seine Familie kümmern, sagt er. Der 65-Jährige ist vierfacher Vater und hat mittlerweile vier Enkelkinder. Außerdem wolle er nach dem Jahreswechsel die Briefe und Schreiben beantworten, die er zum Abschied von vielen Kollegen und beruflichen Weggefährten bekommen hat. Zu Papier bringen wolle er seine Erlebnisse aus 48 Jahren Polizeiarbeit nicht, antwortet Fertinger auf die Frage eines Reporters. "Ich hatte ja jeden Tag Krimis".
Ablenkung findet er teils auch vor dem Fernseher. "Die einzige Entspannung bietet mir immer 'Hubert und Staller'“, gesteht Fertinger. Reimund Girwidz, in der ARD-Serie gespielt von Michael Brandner, habe ihm auch Grüße geschickt und um eine Beförderung gebeten. Vielleicht könne das nun sein Nachfolger schaffen, scherzt Fertinger.
Adolf Blöchl wird neuer Polizeipräsident
Fertingers Nachfolger als mittelfränkischer Polizeipräsident ist sein bisheriger "Vize": Adolf Blöchl. Der 59-Jährige kommt gebürtig aus Freyung in Niederbayern, ist verheiratet und hat drei Kinder. Im Laufe seiner Karriere hat er beispielsweise die Polizeiinspektion Erlangen-Stadt geleitet. Seit Sommer 2017 war Blöchl Polizeivizepräsident am Polizeipräsidium Mittelfranken.
Die größte Herausforderung für die Polizeiarbeit in den kommenden Jahren sieht er unter anderem im wachsenden Extremismus sowie in der fortschreitenden Digitalisierung und ihren Folgen. Das habe sowohl die Kriminalität als auch die Prävention bereits sehr stark verändert, sagt Blöchl.

Roman Fertinger (re) geht als Polizeipräsident Mittelfrankens in den Ruhestand und blickt auf seine Karriere zurück.
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