Gerade in Familien, bei denen ein Smartphone oder ein Tablet unter dem Christbaum gelegen habe, sei die Versuchung groß, Stunden damit zu verbringen, beklagte Huml. Kinder und Jugendliche müssten aber Handlungskompetenzen für einen kontrollierten PC- und Internetgebrauch erwerben. Es sei Aufgabe der Eltern, ihnen dies zu vermitteln. Denn eine zu starke Beschäftigung mit Online-Spielen und sozialen Netzwerken berge auch gesundheitliche Risiken.
Vor allem junge Menschen süchtig
Laut dem aktuellen Suchtbericht der Bundesregierung gibt es derzeit 560.000 Internetsüchtige und 2,5 Millionen problematische Nutzer in Deutschland. Am stärksten betroffen sind junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren. Die Zahl der zwölf- bis 17-jährigen Internetsüchtigen verdoppelte sich nach Erkenntnissen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklrung von 2011 bis 2015. Eine weitere Studie ergab, dass 70 Prozent der Kinder im Kita-Alter bereits das Smartphone ihrer Eltern mehr als eine halbe Stunde täglich nutzen.
Zwölfjährige drei Stunden täglich online
PC und Internet seien heute zu einem selbstverständlichen Bestandteil des Alltags geworden, räumte Huml ein. Neun von zehn Zwölfjährigen besäßen ein Smartphone. Drei Stunden pro Tag würden sie durchschnittlich online verbringen. Die digitale Welt gehöre längst zum Alltag im Kinderzimmer. In erster Linie sei es dabei Aufgabe der Eltern, ihren Kindern einen kompetenten Umgang mit dem Internet zu erlernen. Rat holen könnten sich Eltern beim Projekt Elterntalk, das vom bayerischen Gesundheitsministerium gefördert wird. Es bietet Erziehungstipps im Umgang mit der Internetnutzung und Vorbeugung eines exzessiven Computerspielkonsums. Außerdem erhielten Eltern Informationen über gute Internetseiten für Kinder oder Jugendschutzprogramme.