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IG Metall ruft zu flächendeckenden Warnstreiks in Franken auf

IG Metall ruft zu flächendeckenden Warnstreiks in Franken auf

Nach einem zurückhaltenden Start in die Warnstreikwoche gestern mit nur einer Aktion in Bayern, ruft die Gewerkschaft heute in insgesamt 32 Metall- und Elektrounternehmen im Freistaat die Beschäftigten zu Aktionen auf. Von Birgit Harprath u. G. Brack

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Mit Beginn der Frühschicht legen Beschäftigte in Franken, die Oberpfalz und Oberbayern die Arbeit nieder. Der Schwerpunkt liegt dabei in Schweinfurt. Dort sind unter anderem SKF, Schaeffler und Bosch Rexroth betrofften. In Demonstrationszügen geht es zu einer gemeinsamen Kundgebung.

"Der Druck vor der nächsten Verhandlungsrunde wird jetzt Tag für Tag erhöht." Jürgen Wechsler, IG Metallchef Bayern

Zu Aktionen kommt es heute in Oberbayern unter anderem auch bei Aerotech in Peißenberg und Hilti in Kaufering. Die Aktionen dauern nur einige Stunden. Umstritten ist vor allem die Forderung der Gewerkschaft nach kürzeren Arbeitszeiten für zwei Jahre mit einem Teillohnausgleich für bestimmte Gruppen.

Arbeitgeber lehnen Forderungen ab

Die Arbeitgeber sagen dazu entschieden Nein und halten diese Forderung für nicht rechtmäßig, weil es vor allem bisher schon teilzeitbeschäftigten Frauen nicht zu Gute komme. Der Forderung von sechs Prozent höhere Einkommen auch für die rund 835.000 Beschäftigten der Branche in Bayern, stellten die Arbeitgeber zuletzt ein Angebot von 200 Euro Einmalzahlung und ab April zwei Prozent mehr auf dem Gehaltskonto gegenüber. Weiterverhandelt wird für Bayern am 15. Januar in Nürnberg.

Arbeitsniederlegungen in Franken

Am Vormittag legen die Beschäftigten beim Werkzeughersteller Kennametal Widia in Lichtenau und beim Automatenbauer Sielaff in Herrieden ihre Arbeit nieder. Beim Automobilzulieferer Schaeffler in Herzogenaurach ist ein Warnstreik in der Spätschicht geplant. Am Donnerstag soll außerdem Siemens in Erlangen bestreikt werden. In Oberfranken steht auch Kaeser Kompressoren am Standort Coburg auf dem Streikplan, in Erlangen Schaeffler und in Schwandorf Benteler Automobiltechnik.

Flexiblere Arbeitszeiten gefordert

Die IG Metall will in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten dieser Branche eine Wahloption bei der Arbeitszeit durchsetzen. Beschäftigte sollen ihre wöchentliche Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten reduzieren und danach wieder auf ihre ursprüngliche Arbeitszeit zurückkehren können – mit einem Teillohnausgleich für bestimmte Gruppen. Die Arbeitgeber sagen dazu entschieden Nein und halten diese Forderung für nicht rechtmässig, weil es vor allem bisher schon teilzeitbeschäftigten Frauen nicht zu Gute komme. 

IG-Metall: Sechs Prozent mehr Lohn

Die Gewerkschaft fordert zudem eine Erhöhung der Löhne und Ausbildungsvergütungen um sechs Prozent. Das bisherige Angebot der Arbeitgeber sei dagegen eine Provokation, so die IG Metall. Die Arbeitgeber bieten zwei Prozent mehr Geld und eine Einmalzahlung von 200 Euro. Die nächste Verhandlungsrunde findet kommenden Montag statt. Bis dahin wollen Gewerkschaft und Arbeitnehmer mit weiteren Streiks in dieser Woche Druck auf die Arbeitgeber ausüben.