Große Teile der Nacht- und Frühschicht legten bei Tucher in Fürth die Arbeit nieder, teilte die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) mit. Insgesamt beteiligten sich den Angaben zufolge 35 Beschäftigte an dem Ausstand.
Gewerkschaft will sechs Prozent mehr
Bereits nach der ersten Verhandlungsrunde Ende Februar standen sich die Tarifparteien unversöhnlich gegenüber. Die Arbeitgeber boten 1,6 Prozent mehr Gehalt, dies nannten die Gewerkschaftsvertreter ein "Magerangebot" und forderten für die rund 10.000 Beschäftigten in den bayerischen Brauereien ein Lohn-Plus von sechs Prozent. Die Auszubildenden sollen 50 Euro monatlich mehr erhalten.
"Wir feiern in diesem Jahr 500 Jahre bayerisches Reinheitsgebot, die Branche steht auf gesunden Beinen, bayerisches Bier ist weltweit geschätzt und gefragt. Und wir wollen für die Kolleginnen und Kollegen einen guten Schluck davon abhaben." Freddy Adjan, NGG-Verhandlungsführer und Landesbezirksvorsitzender in Bayern
Die kräftige Tariferhöhung rechtfertigt die NGG mit den Exportrekord der bayerischen Brauereien: Im vergangenen Jahr seien 21 Prozent des Gerstensaftes aus Bayern ausgeführt worden, außerdem hätten die bayerischen Brauer entgegen dem Bundestrend 2,5 Prozent mehr Bier verkauft. An dem Spitzenjahr 2015 müssten nun auch die Arbeitnehmer beteiligt werden. Bis zur zweiten Verhandlungsrunde am 14. April werden in ganz Bayern weitere Brauereien bestreikt.