Im Regensburger Krematorium wurden legalerweise amputierte Körperteile verbrannt, die aus dem einstigen Evangelischen Krankenhaus in der Stadt stammten. Wie der Rechtsreferent der Stadt gestern in einer Stadtratssitzung darlegte, waren alle Verbrennungen rechtens, sofern die Körperteile stets separat verbrannt wurden. Es gebe entsprechende Vorgaben für dieses Vorgehen, sagte der Referent. Zuletzt hatten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu einem möglichen Krematoriums-Skandal für Aufsehen gesorgt.
Die SPD-Fraktion im Stadtrat hatte nach einem entsprechenden Bericht des Regensburger Wochenblattes mehrere Fragen an die Stadtverwaltung geschickt, die am Abend nur teilweise in öffentlicher Sitzung beantwortet wurden. Ein Zeuge hatte dem Anzeigenblatt gesagt, er habe vor 15 Jahren bei seinem Zivildienst in dem Krankenhaus teils bluttriefende Müllsäcke mit amputierten Körperteilen zum Krematorium gefahren.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Das mittlerweile geschlossene Krankenhaus wurde von der evangelischen Wohltätigkeitsstiftung betrieben, die wiederum von der Stadt verwaltet wird. Die Staatsanwaltschaft prüft Vorgänge im Regensburger Krematorium. Konkret geht sie etwa der Frage nach, ob Krematoriumsmitarbeiter Körperteile vor der Verbrennung in Särge gelegt und so die Totenruhe gestört haben.