Das Wildtiermanagement des Landesamts für Umwelt (LfU) bewertet die gestern eingegangenen Aufnahmen aus Rettenberg in einer ersten Einschätzung als nicht ausreichend für den Nachweis eines Wolfes. Grund sei die Qualität der Aufnahmen, die zum Teil in der Dämmerung aufgenommen sind, sagte ein Sprecher dem BR. Jetzt wurden die Fotos und das Video an die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf weitergeleitet, wo sie ebenfalls ausgewertet werden sollen.
Es könnte ein Wolf gewesen sein - sagt ein Jäger
Heinrich Schwarz, der Vorsitzende des Kreisjagdverbands Oberallgäu, sagte dem BR, aus seiner Sicht könne es sich bei dem im Video sichbaren Tier schon um einen Wolf handeln. Bei der Färbung von Wölfen gebe es viele Varianten und der weiße Fleck am Hinterteil könne von einer Verletzung, beispielweise von einem Zusammenstoß mit einem Auto kommen. In diesem Fall kommt ihm zufolge unter dem grauen Fell nämlich die weiße Unterwolle zum Vorschein.
Mit einer DNA-Probe könnte man das Tier bestimmen
Ein hundertprozentiger Nachweis eines Wolfes sei allerdings nur mithilfe einer DNA-Speichelprobe an einem gerissenen Tier möglich oder mithilfe von Kot oder Haaren, die zum Beispiel an einem Zaun hängen geblieben sein könnten. Örtliche Vertreter des Netzwerks Große Beutegreifer machen sich laut Schwarz möglicherweise auf die Suche nach solchen Spuren.
Ein Wolf im vergangenen Sommer
Bereits im vergangenen Sommer wollen Touristen wohl einen Wolf gesehen haben. Weil unklar war, ob es sich nicht eher um einen Schäferhund-Mischling handelte, wurden die Bilder Schwarz zufolge damals aber nicht ans LfU zur Prüfung weitergeleitet.