Im Horst der Wanderfalken auf der Nürnberger Kaiserburg hat das Weibchen seit 27. Februar nach und nach vier Eier gelegt - und die werden jetzt bebrütet. Die für den Horst und die Falken zuständigen Biologen waren Mitte der Woche sicher, dass keine weiteren Eier mehr dazu kommen. Und wie man über die Live-Webcams am Brutplatz im Sinwellturm beobachten kann, ist das Falkenpärchen schon fleißig bei der Arbeit. Während ein Elternteil brütet, geht das andere auf die Jagd nach Nahrung.
Millionen Fans wagen Blick in die Wanderfalken-Stube
2013 waren die schiefergrau und weiß gefiederten Vögel auf dem rund 40 Meter hohen Sinwellturm auf der Kaiserburg eingezogen. Seither haben sie dank Webcam eine riesige Fangemeinde gewonnen. Nach Angaben der Regierung von Mittelfranken, die das Projekt "Lebensraum Burg“ betreut, verfolgten im vergangenen Jahr fast drei Millionen Menschen über zwei Webcams das Geschehen am Brutplatz und an der Anflugstelle zum Brutplatz. In diesem Jahr hatte das Falkenpaar Ende Januar den Horst wieder bezogen.
Nach rund einem Monat schlüpft der Nachwuchs
Auch in den beiden vergangenen Jahren hatten sie jeweils vier Eier ausgebrütet. Üblich seien aber meist Gelege mit zwei bis drei Eiern, so die Biologen. Nach 30 bis 34 Tagen Brutzeit schlüpften die Küken. Dann beginnt die Zeit, in der das Elternpaar ständig für Nahrung wie Mäuse, kleine Vögel und ähnliches sorgen muss, um den Nachwuchs satt zu bekommen.
Jungvogel im letzten Jahr bei Flug verunglückt
Nach den ersten Ausflügen verunglückte im vergangenen Jahr einer der vier Jungvögel tödlich, als er nach Angaben der Bezirksregierung gegen die Glasscheibe des Zukunftsmuseums flog. Das Museum habe die Scheiben inzwischen mit Vogelschutzfolien versehen.
Wanderfalken-Bestand erholt sich
22 junge Wanderfalken sind bisher von der Burg ausgeflogen. Gab es 1950 bundesweit noch 900 Wanderfalken-Brutpaare, so war deren Bestand 1982 nach Angaben des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV) auf nur noch 60 Brutpaare in Deutschland geschrumpft. In manchen Regionen war der Raubvogel ausgerottet. Seitdem habe sich der Bestand dank intensiver Bemühungen verzehnfacht, so der LBV. In Bayern leben demnach zwischen 210 und 230 Brutpaare.
Auf der Seite www.lebensraum-burg.de/wanderfalken können Interessierte auch in diesem Jahr den Vögeln bei der Aufzucht der Jungen zusehen.
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